Hoffnung auf Entspannung nach viel Schnee – Sorge um Obdachlose

Ein Obdachloser sitzt am Abend in der Frankfurter Innenstadt mit seinem Hab und Gut vor einem geschlossenen Laden.

Ein Obdachloser sitzt am Abend in der Frankfurter Innenstadt mit seinem Hab und Gut vor einem geschlossenen Laden.

Magdeburg/Halle. Angesichts des Winterwetters machen viele Hilfsorganisationen in Deutschland auf die lebensbedrohliche Lage von Obdachlosen aufmerksam. Die Coronavirus-Pandemie verschärft die Situation zusätzlich, wie es etwa von der Diakonie hieß, dem Wohlfahrtsverband der evangelischen Kirchen.

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„Aus Hygienegründen können die Einrichtungen nicht so belegt werden wie in den Zeiten vor Corona - wir wissen von Fällen, in denen Betroffene Notunterkünfte aus Angst vor einer Corona-Ansteckung meiden“, erklärte Sandra Schuhmann, Vorständin beim Diakonischen Werk Bayern, am Dienstag in Nürnberg. Die Diakonie forderte die Kommunen deshalb auf, Notunterkünfte durchgehend zu öffnen und auch andere Gebäude wie Turnhallen oder leerstehende Hotels zu nutzen.

Kältehilfe: 1426 Plätze für Obdachlose

Helferinnen und Helfer haben vielerorts ihren Einsatz für Obdachlose verstärkt und versorgen Bedürftige mit warmem Essen, Getränken, Kleidung, Schlafsachen und Hygieneartikeln. In Berlin hält die Kältehilfe derzeit 1426 Plätze für Obdachlose bereit - so viele wie noch nie. „Es ist eine neue Marke, sie ist aber auch nötig, weil sich die Bedingungen erheblich verschärft haben“, sagte der Sprecher der Berliner Sozialverwaltung, Stefan Strauß, am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur. Durch die Corona-Krise seien viele Möglichkeiten, sich aufzuwärmen oder Geld zu verdienen, weggefallen. Hinzu komme jetzt noch die extreme Kälte.

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In Hannover dürfen sich Bedürftige seit Dienstag tagsüber in der Volkshochschule aufhalten. „Die Räumlichkeiten stehen von 7.30 bis 18.00 Uhr an jedem Tag dieser Woche zur Verfügung“, teilte eine Stadtsprecherin mit. Das Angebot gilt zunächst bis zum 13. Februar und wurde durch die Bereitschaft von Ehrenamtlichen möglich.

Diakonie: Wachsam sein

Die Diakonie bedankte sich für das soziale Engagement in vielen Städten und Gemeinden. „Ich bitte aber auch alle Mitbürgerinnen und Mitbürger, wachsam zu sein und den Notruf zu wählen, wenn Sie den Eindruck haben, jemand droht zu erfrieren“, sagte Vorstandssprecher der Diakonie in Niedersachsen, Hans-Joachim Lenke.

Nach den heftigen Schneefällen gilt es in Sachsen-Anhalt, landesweit die Straßen und Schienen für den Verkehr weiter freizubekommen. Schneeverwehungen hatten zum Start in die Woche immer wieder die Arbeiten der Winterdienste behindert. Unterdessen wächst die Sorge um Obdachlose insbesondere angesichts der eisigen Temperaturen. Wie eine Sprecherin der Bahnhofsmission in Magdeburg schilderte, kommen vor allem Obdachlose, um sich vor Schnee und Kälte zu schützen. Sie verwies auf eine besondere Notlage, da sich wegen der Corona-Pandemie weniger Menschen als sonst zur gleichen Zeit in einem Raum aufhalten dürften.

In Halle hieß es unterdessen von der evangelischen Stadtmission, dass sich angesichts des Wintereinbruchs Menschen zum Beispiel in der Wärmestube gemeldet hätten, um spontan für Bedürftige spenden zu wollen. Ein Sprecher der Diakonie Mitteldeutschland appellierte an die Gesellschaft, ihren Blick von Bedürftigen gerade bei Eiseskälte nicht abzuwenden und ihnen konkrete Hilfe anzubieten.

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RND/dpa

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