Holi-Fest: Große Feierlichkeiten fallen aus
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Zum zweiten Mal in Folge müssen die Feierlichkeiten zum Holi-Fest in Indien kleiner ausfallen. Copyright: xAvishekxDasx
© Quelle: imago images/ZUMA Wire
Das zweite Jahr in Folge müssen die Feierlichkeiten zum Hindu-Farbenfest Holi deutlich kleiner oder gleich ganz ausfallen. Bei dem Fest am Montag gehört es zur Tradition, dass sich Menschen mit buntem Farbpulver bewerfen. Sie feiern mit dem hinduistischen Fest das Ende des Winters und den Beginn des Frühlings.
Vor der Pandemie kamen die Inder dazu zu großen Partys zusammen. In diesem Jahr sind sie in vielen Bundesstaaten des Landes aufgerufen, nicht an Festen teilzunehmen, damit diese nicht zu Superspreader-Events in der Pandemie werden. Vielerorts sind öffentliche Menschenansammlungen ohnehin verboten, um die Ausbreitung des Virus zu verhindern.
Delhi und Mumbai verbieten Feierlichkeiten
In den Großstädten Delhi und Mumbai ist das Holi-Fest explizit verboten worden. Die Städte haben die Maßnahmen angesichts steigender Corona-Zahlen im Land beschlossen. Darüber hinaus soll es künftig an Flughäfen, Bahnhöfen und Bushaltestellen in den beiden Megametropolen stichprobenartige Corona-Tests geben, wie Behörden am Mittwoch mitteilten.
Inder kommen nicht zur Impfung
Indien mit seinen 1,3 Milliarden Einwohnern steuert nach Einschätzung mehrerer Experten auf eine zweite Welle zu. Vor einigen Wochen noch sind an einigen Tagen weniger als 10.000 Corona-Fälle erfasst worden. Inzwischen sind es seit mehreren Tagen mehr als 40.000 Neuinfektionen täglich.
Doch trotz der Gefahr einer Corona-Infektion lassen sich viele Menschen nicht vom Feiern abhalten – zu sehr besteht der Wunsch danach, sich in diesen Zeiten ablenken zu lassen.
Viele Inder scheinen ohnehin wieder so zu leben, als gebe es keine Pandemie. Auch die Impfkampagne kommt bislang verhältnismäßig langsam voran, obwohl das Land selbst massenhaft Corona-Impfstoff produziert. Geplant ist, dass bis zum Sommer 300 Millionen Menschen geimpft sein sollen – bislang sind nur 50 Millionen Dosen verimpft worden.
Gleichzeitig wurden nach Behördenangaben schon Hunderttausende Impfdosen weggeworfen. Ein Grund für die Verschwendung ist laut örtlichen Medien, dass in die Impfzentren oftmals zu wenig Menschen kommen, der Impfstoff bleibt übrig. Gleichzeitig hat Indien schon mehr als 60 Millionen Dosen in mehr als 70 Länder exportiert – das heißt, günstig verkauft, teilweise sogar verschenkt.
RND/dpa