Sie überlebte den Holocaust: Schriftstellerin Zofia Posmysz ist tot
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Die KZ-Überlebende und Zeitzeugin Zofia Posmysz Poland Auschwitz Photo the KZ Survivors and Witness time Zofia 91 Poland Auschwitz 01 26 2014
© Quelle: imago/sepp spiegl
Warschau. Die Auschwitz-Überlebende und polnische Autorin Zofia Posmysz ist gut zwei Wochen vor ihrem 99. Geburtstag gestorben. Posmysz hatte sich im Zweiten Weltkrieg im polnischen Widerstand gegen die deutsche Besatzung engagiert und mehrere Konzentrationslager überlebt. Später wurde sie Journalistin und Schriftstellerin.
Die Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau teilte mit, sie sei am Montag in einem Hospiz in Oświęcim im Süden Polens gestorben, der Stadt, in der während der deutschen Besatzung im Zweiten Weltkrieg das deutsche Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau lag.
Die römisch-katholische Polin war am 23. August 1923 in Krakau geboren worden. Als sie im Jahr 1942 wegen ihrer Verbindungen zum polnischen Widerstand in Krakau festgenommen wurde, war sie 18 Jahre alt. Nachdem sie mehr als zwei Jahre im Vernichtungslager Auschwitz verbracht hatte, wurde sie in das Konzentrationslager Ravensbrück und später ins Konzentrationslager Neustadt-Glewe gebracht, aus dem sie im Jahr 1945 befreit wurde, wie die Gedenkstätte mitteilte.
Nach dem Krieg kehrte sie nach Polen zurück, arbeitete als Journalistin, unter anderem für das polnische Radio, und schrieb mehrere Romane. Ihre bekannteste Arbeit „Die Passagierin“, die sie zuerst als Radiostück unter dem Titel „Die Passagierin aus Kabine 45“ schrieb, erzählt davon, wie eine ehemalige KZ-Aufseherin bei einer Schiffsreise auf einen früheren weiblichen Häftling, eines ihrer Opfer, trifft. Die Geschichte diente als Grundlage für eine Oper und einen Film.
Im Jahr 2006 gehörte Posmysz zu einer Gruppe früherer KZ-Häftlinge, die den deutschen Papst Benedikt XVI. im früheren Konzentrationslager Auschwitz empfingen.
RND/AP