Kampf gegen Drogenszene wird immer blutiger
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Auf den Philippinen wird der Kampf gegen Drogenszene immer blutiger.
© Quelle: picture alliance
Manila. Der Kampf gegen die Drogenszene auf den Philippinen wird immer blutiger: Am Dienstag hat die Polizei im Norden des Landes 32 Menschen getötet. Bei 67 Polizeioperationen in verschiedenen Teilen der Provinz Bulacan seien die mutmaßliche Verdächtige bei Begegnungen mit der Polizei ums Leben gekommen, teilte der Polizeibeamte Romeo M. Caramat Junior am Mittwoch mit. 109 weitere seien festgenommen worden.
Bei den Einsätzen wurden laut Polizei mehr als 200 Gramm Methamphetamin, 786 Gramm Marihuana, diverse Schusswaffen, Handgranaten und Munition beschlagnahmt.
Präsident Rodrigo Duterte erklärte der Drogenszene den „Krieg“
Nach seinem Wahlsieg im vergangenen Jahr hatte Präsident Rodrigo Duterte der Drogenszene den „Krieg“ erklärt. Nach Polizeiunterlagen sind seit Beginn des landesweiten Anti-Drogen-Vorgehens mehr als 3200 mutmaßliche Drogenkriminelle bei Feuergefechten mit Beamten getötet worden. Mehr als 2000 weitere seien bei Tötungen im Zusammenhang mit Drogen gestorben, zu denen Angriffe von Bewaffneten auf Motorrädern gehört hätten.
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Mehr als 7000 Menschen ließen im Kampf gegen die Drogenkartelle ihr Leben. Meist wurden sie von Schwadronen der Polizei oder des Militärs umgebracht.
© Quelle: Pacific Press via ZUMA WirePacific
Menschenrechtsgruppen berichten von einer höheren Zahl von Toten: In den vergangenen zwölf Monaten wurden nach ihren Schätzungen bereits mehr als 7000 Menschen getötet, die mit Drogen zu tun gehabt haben sollen. Duterte brüstete sich damit, vor seiner Zeit als Präsident auch selbst Kriminelle getötet zu haben. Die Menschenrechtler fordern eine unabhängige Untersuchung zu Dutertes möglicher Rolle bei der Gewalt.
Auch Indonesien geht hart gegen Drogenszene vor
Auch in Indonesien wird immer härter gegen die Drogenszene vorgegangen: Einem Bericht von Amnesty International zufolge sind in diesem Jahr bereits 60 mutmaßliche Drogenhändler von der Polizei getötet worden - mehr als drei Mal so viel wie im gesamten Jahr zuvor. Die Menschenrechtsorganisation warnte am Mittwoch davor, dass sich die indonesischen Behörden ein Beispiel an den Philippinen nehmen.
Der Generalsekretär von Amnesty in Indonesien, Usman Hamid, sprach von einer „schockierenden Eskalation“. „Die Behörden müssen sich daran erinnern, dass jeder - auch Leute, denen Drogenvergehen zur Last gelegt werden - ein Recht auf Leben hat, das zu allen Zeiten respektiert werden muss.“ Im vergangenen Monat hatte Indonesiens Präsident Joko Widodo angeordnet, dass die Polizei „gnadenlos“ auf Drogenhändler schießen soll, die sich einer Festname widersetzen.
Von RND/iro/ap