Kannibalismus-Verdacht: Bei Mordprozess gegen Lehrer zeichnet sich baldiges Ende ab

Der Angeklagte sitzt in einem Gerichtssaal und hält sich eine Pappe vors Gesicht.

Der Angeklagte sitzt in einem Gerichtssaal und hält sich eine Pappe vors Gesicht.

Berlin. Der Prozess wegen Mordes mit Kannibalismus-Verdacht gegen einen 42-jährigen Lehrer könnte nach viermonatiger Verhandlung in die Schlussphase gehen. Das Berliner Landgericht hat am Donnerstag die Prozessbeteiligten aufgefordert, sich auf die Plädoyers vorzubereiten. Ob damit am 15. Dezember begonnen werden könne, hänge allerdings von einer noch ausstehenden Entscheidung über einen Beweisantrag der beiden Verteidigerinnen ab. Zuvor hatte das Gericht erneut den Rechtsmediziner Michael Tsokos von der Berliner Charité befragt.

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Der Angeklagte soll im September 2020 in seiner Wohnung in Berlin-Pankow einen 43-Jährigen umgebracht haben, um durch die Tötung sexuelle Befriedigung zu erlangen und Teile der Leiche zu essen. Der Deutsche habe das Opfer laut Ermittlungen nur wenige Stunden zuvor über ein Dating-Portal kennengelernt. Die Leiche habe er zerstückelt und Teile an verschiedenen Orten in der Stadt abgelegt.

Drogenkonsum kurz vor dem Tod

Tsokos erklärte auch bei seiner zweiten Befragung, Todesursache sei ein Ausbluten gewesen. „Bei der schweren Verletzung, die zum Ausbluten führte, war der Mann noch am Leben“, so der Experte. Weil zunächst nur der Torso vorhanden war, sei im Sektionsprotokoll festgehalten worden, dass keine Todesursache festgestellt werden konnte. Später seien weitere Leichenteile gefunden und untersucht worden. Am Schädel und am Kehlkopf seien keine Spuren von Gewalt festgestellt worden. Laut Untersuchungen habe der 43-Jährige kurz vor seinem Tod verschiedene Substanzen konsumiert.

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Ein Antrag der beiden Verteidigerinnen hatte zur erneuten Ladung des Rechtsmediziners geführt. Der Prozess war zuletzt durch einen Streit um ein weiteres forensisch-toxikologisches Gutachten ins Stocken geraten.

Der angeklagte Lehrer hatte nach mehrwöchigem Prozess sein Schweigen gebrochen und den Vorwurf einer Tötung zurückgewiesen. Nach einem Sex-Treffen habe der Mann allein im Wohnzimmer seiner Wohnung übernachtet, erklärte der Angeklagte. Als er ihn am Morgen gefunden habe, sei der 43-Jährige tot gewesen. In Panik sei er dann zu dem Schluss gekommen, die Leiche verschwinden zu lassen.

RND/dpa

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