Kein Job wegen Kopftuch: Edeka zahlt junger Muslima Entschädigung
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Eine junge Muslima bekam in einer Edeka-Filiale in Hamburg keinen Ferienjob, weil sie ein Kopftuch trägt.
© Quelle: picture alliance/Markus Mainka/Instagram/mxriam.jbg/Montage RND
Hamburg. Eigentlich wollte eine 16-Jährige aus Hamburg in einer Edeka-Filiale als Aushilfe während der Sommerferien arbeiten, doch die Schülerin bekam den Job nicht. Der Grund: Sie weigerte sich, ihr Kopftuch abzulegen, wie es der Filialleiter forderte. In einem emotionalen Instagram-Video schildert die junge Frau später das Erlebnis, der Fall sorgte für bundesweit Schlagzeilen. Jetzt hat sich die 16-Jährige mit Edeka auf eine Entschädigung geeinigt – und der Filialleiter muss sein Geschäft abgeben.
“Es hat zwischen Edeka und der Geschädigten eine außergerichtliche Vereinbarung gegeben. Über deren genauen Inhalt soll Stillschweigen bewahrt werden”, sagte der Anwalt der jungen Frau, Yalçın Tekinoğlu, der Hamburger Morgenpost. Zuvor hatte der Anwalt “eine hohe Entschädigungssumme im fünfstelligen Bereich” gefordert – wie hoch letztlich die von Edeka gezahlte Summe ist, wurde nicht bekannt.
Folgen hat der Fall auch für den Filialleiter: Er musste seine beiden Edeka-Geschäfte in Hamburg abgeben, berichtet die Morgenpost. Laut dem Anwalt habe es zuvor ein Gespräch zwischen dem Marktleiter, einem Konzernleiter und seiner Klientin gegeben. Dabei habe sich der Mann für sein Verhalten entschuldigt.
“Du setzt dein Kopftuch ab oder du kannst hier nicht arbeiten”
Während des Probetages in der Edeka-Filiale soll der Filialleiter gesagt haben: “Du setzt dein Kopftuch ab oder du kannst hier nicht arbeiten.” Das kam für die 16-Jährige aber nicht infrage. Die Reaktion Marktleisters: “Ja, dann ist das geklärt!” Das Mädchen bekam den Job nicht.
“Wir dachten, das wäre ein Scherz”, sagte die Schülerin in einem knapp 14-minütigen Video, das sie Mitte Juni bei Instagram veröffentlicht hatte. Der Clip wurde inzwischen mehr als 1,6 Millionen Mal aufgerufen und zigtausendfach kommentiert.
RND/seb