Vorwürfe über Polizeigewalt

Bündnis „Lützerath lebt“ rudert zurück: Doch keine „lebensgefährlich Verletzten“ bei Klimademo

Gewalttätige Auseinandersetzungen zwischen Tausenden Demonstranten und der Polizei bei den Protesten am Samstag beim Braunkohleort Lützerath.

Gewalttätige Auseinandersetzungen zwischen Tausenden Demonstranten und der Polizei bei den Protesten am Samstag beim Braunkohleort Lützerath.

Lützerath. Das Bündnis „Lützerath lebt“ hat die Angaben einer Demo-Sanitäterin zu lebensgefährlich verletzten Demonstranten auf der Großkundgebung bei Lützerath am vergangenen Samstag revidiert.

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Florian Özcan, Sprecher des Bündnisses, am Montag der „Süddeutschen Zeitung“ (online): „Es gibt zum Glück keine lebensgefährlich Verletzten“. Es gehe nicht darum, „Sachen schlimmer darzustellen, als sie waren“. Die Demo-Sanitäterin habe ihren subjektiven Eindruck weitergegeben. Zudem habe sie kein gutes diagnostisches Gerät zur Verfügung gehabt.

Demo-Sanitäterin sprach von lebensgefährlich verletzten Demonstrierenden

Am Tag der nach der Demonstration hatte die Demo-Sanitäterin Iza Hofmann im Zusammenhang mit der Kritik der Aktivisten an Polizeigewalt auch von mehreren lebensgefährlich verletzten Demonstranten gesprochen.

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Diesen Aussagen hatte die Polizei widersprochen und erklärt, von keinem Rettungshubschraubereinsatz zu wissen; neun Aktivisten seien mit einem Rettungswagen in ein Krankenhaus gebracht worden. NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) hatte angekündigt, den Vorwürfen nachzugehen und die Aktivisten aufgefordert, die Vorwürfe zu konkretisieren.

Polizisten und Demonstranten stehen sich bei der Demonstration von Klimaaktivisten am Rande des Braunkohletagebaus bei Lützerath am Samstag gegenüber.

Polizisten und Demonstranten stehen sich bei der Demonstration von Klimaaktivisten am Rande des Braunkohletagebaus bei Lützerath am Samstag gegenüber.

„Lützerath lebt“ rudert zurück

Bereits in einem Statement des Bündnisses „Lützerath lebt“ vom Sonntag im Nachgang zu einer Pressekonferenz der Aktivisten hieß es: „Es gab zwei Personen, deren Verletzungen wir präklinisch nach allen medizinischen Standards ärztlicherseits als potenziell lebensbedrohlich einschätzen mussten.“ Mit den im Krankenhaus verfügbaren diagnostischen Möglichkeiten habe diese Einschätzung reevaluiert werden können.

Demo-Sanitäterin Hofmann hatte am Tag nach der Kundgebung mit zwischen 15.000 und 35.000 Teilnehmern von einer Zahl der Verletzten im „hohen zwei- bis dreistelligen“ Bereich gesprochen und vor allem auf zahlreiche Kopfverletzungen verwiesen. In seiner Presseerklärung zitierte das Bündnis einen Arzt aus dem Team, der anonym bleiben möchte: „Ich habe mehr als doppelt so viele Schädel-Hirn-Traumata und Thoraxtraumata sowie -prellungen behandelt als Extremitätenverletzungen.“

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Genaue Angaben wollen die Aktivisten nicht machen, um die betreffenden Verletzten vor Pressalien und einer möglichen Strafverfolgung zu schützen. Das Bündnis appellierte an die Krankenhäuser und Rettungsdienste, „die in § 203 StGB verankerte Schweigepflicht einzuhalten“.

RND/epd

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