Kolumbien: Mehr als 4000 Bauern fliehen vor bewaffneten Kämpfen
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Kolumbien litt 52 Jahre unter einem bewaffneten Konflikt zwischen Streitkräften, linken Guerillagruppen und rechten Paramilitärs. (Archivfoto)
© Quelle: Leonardo Munoz/AP/dpa
Ituango. Wegen eines Konflikts zwischen bewaffneten Gruppen im Nordwesten Kolumbiens sind mehr als 4000 Bauern vertrieben worden. Das sagte der Bürgermeister von Ituango, Edwin Mauricio Mira, am Dienstag dem Sender RCN Radio.
Zuvor hatte der Gouverneur des kolumbianischen Departments Antioquia, Luis Fernando Suárez, am Montagabend (Ortszeit) auf Twitter geschrieben, das mehr als 3700 Vertriebene in Ituango unterstützt würden. Diese sahen sich gezwungen, ins Stadtgebiet zu fliehen und dort Schutz zu suchen, wie die Zeitung „El Tiempo“ berichtete.
Als Verantwortliche machte Suárez die Anführer organisierter bewaffneter Gruppen wie „Residual 18“ und des Verbrechersyndikats „Clan del Golfo“ aus, auf die er Kopfgelder aussetzte. Immer wieder kommt es in der Gegend zu Machtkämpfen um Koka-Anbaugebiete und Transportrouten.
Kolumbien litt 52 Jahre unter Konflikt
Kolumbien litt 52 Jahre lang unter einem bewaffneten Konflikt zwischen den Streitkräften, linken Guerillagruppen und rechten Paramilitärs. Es gab mehr als 220.000 Tote und Millionen Binnenvertriebene. Die größte Rebellen-Gruppe Farc schloss 2016 einen Friedensvertrag mit der Regierung und legte die Waffen nieder.
Die Sicherheitslage in dem südamerikanischen Land hat sich seitdem verbessert. Aber der Frieden ist brüchig: Die kleinere Guerillagruppe ELN ist noch immer gegen aktiv; auch Tausende ehemalige Farc-Kämpfer und Verbrechersyndikate, die in Drogenschmuggel verwickelt sind, liefern sich bewaffnete Kämpfe untereinander, mit Polizei und Streitkräften.
RND/dpa