Lehrer zeigt Anti-Impf-Video im Unterricht: Schulamt ergreift „dienstlich notwendige Maßnahmen“
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/N3B4CEOJK5D7PAYNCHVOH45WYU.jpg)
Stühle stehen in einem Klassenzimmer auf dem Tisch (Symbolfoto).
© Quelle: imago images/wolterfoto
Birkenwerder. Ein Lehrer einer Grundschule im brandenburgischen Birkenwerder soll im Naturkundeunterricht ein Anti-Impf-Video gezeigt und sich positiv zur AfD und zur „Querdenker“-nahen Partei Die Basis geäußert haben. Inzwischen hat die Schulaufsicht reagiert und in Abstimmung mit der Schulleitung „dienstlich notwendige Maßnahmen ergriffen“, berichtet die „Märkische Allgemeine Zeitung“ (MAZ).
Ein anonymer Hinweisgeber hatte dem Bericht zufolge in der vergangenen Woche einen Brief an die „MAZ“ sowie an das Rathaus in Birkenwerder geschickt. In dem auf den 27. November datierten Schreiben wird von einem namentlich genannten Lehrer berichtet, der im Unterricht ein Video gezeigt haben soll, „in dem Menschen nach einer Impfung zusammengebrochen sind“. Damit habe der Lehrer den Schülerinnen und Schülern verdeutlichen wollen, dass „Impfungen gefährlich und schlecht“ seien. Auch habe sich die Lehrkraft positiv zur AfD und zur Basis geäußert und betont, dass er nicht an den vom Menschen gemachten Klimawandel glaube.
Schulamtsleitung: „Notwendige Maßnahmen ergriffen“
Der anonyme Briefschreiber vermisse eine „Neutralitätspflicht“ des Lehrers und kritisierte, der Lehrer habe „Kinder verstört und verängstigt“, zitiert die „MAZ“ aus dem Brief. Damit liege eine „Verletzung der Fürsorgepflicht“ vor. „Ich finde es nur schwer aushaltbar, dass Kinder in diesen schwierigen Zeiten durch Autoritätspersonen schwer belastet werden“, heißt es weiter.
Birkenwerders Bürgermeister Stephan Zimniok und auch die Redaktion der „Märkischen Allgemeinen Zeitung“ hatten das Schreiben eigenen Angaben zufolge an das Schulamt weitergeleitet. Die Vorwürfe gegen den Lehrer seien laut Dietmar Menzel, Leiter des Staatlichen Schulamtes in Neuruppin, daraufhin vom Schulamt gemeinsam mit der Schulleitung geprüft worden. „Das Staatliche Schulamt Neuruppin hat entsprechend dienstlich notwendige Maßnahmen ergriffen“, sagte Menzel. „Diese sind mit der Schulleitung abgestimmt.“ Ob sich die Hinweise vollständig oder nur teilweise bestätigt hätten, ließ der Schulamtsleiter offen.
RND/sop