Erdrutsch erfasst Campingplatz – Zahl der Toten steigt auf 24
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/3E6NUDBBRVEH5F3XJL27CTBZBQ.jpeg)
Rettungskräfte versammeln sich an einem Kontrollposten in der Nähe des Ortes eines Erdrutsches auf einer Bio-Farm. Dutzende von Malaysiern waren vermutlich auf einem Touristencampingplatz in Batang Kali, außerhalb der Hauptstadt Kuala Lumpur, als sich der Vorfall ereignete, sagte ein Polizeichef des Bezirks (16.12.2022, Malaysia, Batang Kali).
© Quelle: Fl Wong/AP/dpa
Kuala Lumpur. Die Zahl der Toten nach einem Erdrutsch auf einem Camping-Platz in Malaysia ist auf mindestens 24 gestiegen. Retter suchten weiterhin nach neun Vermissten, wie der zuständige Katastrophenschutz am Samstag auf Twitter mitteilte. Unter den Todesopfern seien bislang sieben Kinder, berichteten örtliche Medien. Der Campingplatz in Batang Kali, etwa 50 Kilometer nördlich der Hauptstadt Kuala Lumpur, war in der Nacht zum Freitag vom Erdrutsch erfasst worden. Mehr als 60 Menschen konnten nach Behördenangaben gerettet werden, einige waren verletzt. Offizielle Angaben zu den Nationalitäten der Opfer gab es zunächst nicht.
Schätzungsweise mehr als 90 Malaysier hätten sich zum Zeitpunkt des Unglücks am Freitagmorgen (Ortszeit) auf dem Campingplatz an einem Bio-Bauernhof in Batang Kali, erklärte der Bezirkspolizeichef Suffian Abdullah. An dem Such- und Rettungseinsatz beteiligten sich den Angaben zufolge etwa 400 Helfer.
Gelände nahe Genting Higlands Hill Resort
Das Gelände befindet sich nicht weit vom Genting Higlands Hill Resort, einem beliebten Ziel von Touristen mit Themenparks und dem einzigen Kasino des Landes. Der Campingplatz, auf dem Besucher entweder ihre eigenen Zelte aufstellen oder sich welche ausleihen können, ist besonders bei Einheimischen beliebt.
Die Verhältnisse vor Ort
Der Leiter der Feuerwehr und der Rettungsdienste im Bundesstaat Selangor, Norazam Khamis, wurde von der Nachrichtenagentur Bernama damit zitiert, dass Einsatzkräfte der Feuerwehr eine halbe Stunde nach einem Notruf vor Ort eintrafen. Es wurden Bilder veröffentlicht, die die Rettungskräfte mit Taschenlampen beim Durchkämmen des Erdreichs und von Schutt zeigten. Bernama veröffentlichte ein Video, das einige Familien mit Kindern zeigte, die gerettet wurden und an einer nahe gelegenen Polizeistation Unterschlupf fanden.
Der 57-jährige Leong Jim Meng sagte der englischsprachigen Zeitung „New Straits Times“, er und seine Familie seien von einem lauten Knall geweckt worden, der sich „wie eine Explosion anhörte.“ Sie hätten gespürt, wie sich die Erde bewegte, sagte er. „Meine Familie und ich saßen in der Falle, als Erde unser Zelt bedeckte. Es gelang uns, auf einen Parkplatz zu entkommen und wir hörten, wie es zu einem zweiten Erdrutsch kam.“ Das Unglück sei überraschend, weil es in den vergangenen Tagen keine starken Regenfälle gegeben habe, nur leichten Nieselregen.
Der Erdrutsch ergoss sich aus einer Höhe von etwa 30 Metern von einem Straßenrand auf den Campingplatz.
RND/AP/dpa