Massaker in US-Kirche - Einigung auf millionenschweren Vergleich
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/VTJZPB4XOVD3VOEMUUVCEFY2FY.jpeg)
Mehr als sechs Jahre nach einem rassistisch motiviertem Massaker in einer US-Kirche mit neun Toten haben sich Angehörige und Opfer mit dem Justizministerium auf einen millionenschweren Vergleich geeinigt (Symbolbild).
© Quelle: Cliff Owen/AP/dpa
Washington. Mehr als sechs Jahre nach einem rassistisch motiviertem Massaker in einer US-Kirche mit neun Toten haben sich Angehörige und Opfer mit dem Justizministerium auf einen millionenschweren Vergleich geeinigt. Für die bei dem Blutbad Getöteten belaufen sich die Entschädigungen auf 6 bis 7,5 Millionen US-Dollar (rund 5,1 bis 6,4 Millionen Euro) pro Kläger, wie das Justizministerium am Donnerstag mitteile. Bei den Überlebenden habe man sich auf 5 Millionen US-Dollar pro Kläger geeinigt. Insgesamt würden mit dem Vergleich Ansprüche von 14 Klägern beigelegt, hieß es weiter. Medienberichten nach wurde sich insgesamt auf die Summe von 88 Millionen US-Dollar geeinigt.
Kläger machen Behördenversagen verantwortlich
Der 22-jährige Dylann Roof, der sich selbst als Rassist bezeichnete, hatte im Juni 2015 in einer Methodistenkirche in Charleston im US-Bundesstaat South Carolina während einer Bibelstunde neun Afroamerikaner erschossen. Roof hatte damals mehr als 70 Mal auf seine Opfer gefeuert. Er wurde zwei Jahre später zum Tode verurteilt. Bei der Tat handele es sich um ein entsetzliches Hassverbrechen, das unermessliches Leid für die Familien der Opfer und die Überlebenden verursacht habe, erklärte Justizminister Merrick Garland.
Hintergrund des zivilen Rechtsstreits ist, dass der Schütze die Tatwaffe kaufen konnte, obwohl ihm dies eigentlich hätte verweigert werden müssen. Die Kläger machen dafür Behördenversagen verantwortlich - wesentliche Informationen über Roof seien zum Beispiel nicht korrekt erfasst und weitergegeben worden. Seit diesem tragischen Verbrechen habe das FBI daran gearbeitet, den Prozess der Hintergrundüberprüfung zu stärken und zu verbessern, teilte das Justizministerium nun mit.
RND/dpa