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Massenpanik bei Auftritt von Travis Scott: acht Tote und Hunderte Verletzte bei Musikfestival in den USA

Rapper Travis Scott bei einer früheren Veranstaltung.

Rapper Travis Scott bei einer früheren Veranstaltung.

Bei einem Musik­festival in den USA sind bei einer Massen­panik mindes­tens acht Menschen getötet und mehr als 300 verletzt worden. Das Unglück ereignete sich am Frei­­tag­­abend (Sams­­tag­morgen MEZ) beim Astro­world-Festival in Houston im Bundes­staat Texas. Die genaue Ursache sei noch nicht bekannt, teilte Houstons Feuer­wehr­chef Samuel Peña mit. Etwa 50.000 Menschen seien zu dem Festival gekommen, das den Veran­staltern zufolge ausver­kauft war.

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Ursache war offenbar ein Gedränge bei dem Festival. Die Massen­panik ereignete sich während eines Auftritts des Rappers Travis Scott, als die Menge immer mehr in Rich­­tung Bühne drängte, wie der „Houston Chronicle“ und CNN berichteten. „Die Leute begannen umzufallen und wurden bewusstlos, und das führte zu zusätz­licher Panik“, sagte Peña. Mehr als 300 Menschen sollen vor Ort behan­delt worden sein, 17 wurden ins Krankenhaus gebracht. Elf von ihnen hätten einen Herz­still­stand erlitten. Ein Patient soll erst zehn Jahre alt sein.

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Chaotische Szenen: Menschen durch­brechen Einlasskontrollen

Das Video eines US-Senders zeigt, wie Hunderte Menschen durch einen VIP-Eingang auf das Veran­stal­tungs­­gelände des ausver­kauften Festivals stürmten, Metall­­detek­toren umwarfen und Sicher­heits­­personal ignorierten. Erst Beamte mit Pferd konnten den Zugang nach kurzer Zeit wieder abriegeln. Mehr als 350 Polizisten sowie fast 250 Security­­mitarbeiter waren im Einsatz. Die Behörden richteten eine Anlauf­stelle ein, an die sich Angehörige auf der Suche nach Vermissten wenden konnten.

Insgesamt kamen rund 50.000 Menschen zu dem zwei­tägigen Festival. Die für Sams­tag vorgese­henen Auftritte wurden abgesagt. Bei dem Festival sollten neben Travis Scott unter anderem Künstler wie SZA, Bad Bunny und 21 Savage auftreten.

Houstons Polizei­chef Troy Finner sagte, die Unglücks­ursache werde noch unter­sucht. „Spekuliert nicht. Niemand hat heute Nacht alle Antworten parat. Es sind eine Menge Gerüchte im Umlauf“, warnte er.

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Das auf zwei Tage angelegte Festival war CNN zufolge von Scott orga­nisiert worden. Houston ist die Heimat­stadt des 29-jährigen, auch als La Flame und Cactus Jack bekannten Rappers. Er wurde dort 1992 als Jacques Webster Jr. geboren.

Erinnerungen an Duisburger Loveparade

Die Tragödie erinnert an das Schicksal von 21 Menschen bei der Duisburger Love­parade, die 2010 im Gedränge zu Tode gedrückt wurden. Auf dem dänischen Roskilde-Festival starben bei einem Konzert der US-Rockband Pearl Jam im Sommer 2000 neun Menschen vor der Bühne. Sie wurden durch die von hinten drückende Menge zu Fall gebracht und tot­getram­pelt.

Nach einem Konzert in der bela­russi­schen Hauptstadt Minsk kamen 1999 mehr als 50 Menschen bei einer Massen­panik ums Leben. Bei einem Auftritt der Toten Hosen in Düssel­dorf erstickte 1997 eine 16-Jährige, als Tausende Fans in den Innen­raum des Rhein­stadions drängten. Rund 300 Menschen wurden verletzt.

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RND/Reuters/scs

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