Mehr als 40 Tote bei Waldbränden in Nordalgerien
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Ein Mann flieht aus einem Dorf in der Nähe von Tizi Ouzou, etwa 100 Kilometer östlich von Algier.
© Quelle: Fateh Guidoum/AP/dpa
Algier. Bei Waldbränden in Nordalgerien sind am Dienstag mehr als 40 Menschen ums Leben gekommen. Nach Angaben von Präsident Abdelmadjid Tebboune sind darunter 25 zur Brandbekämpfung eingesetzte Soldaten. Aus der Kabylei wurden vom Innenministerium sechs weitere Tote gemeldet, weiter östlich kam ein Mann ums Leben, der versuchte, seine Tiere zu retten.
Innenminister Kamel Beldjoud reiste ist die Kabylei und machte „kriminelle Hände“ für die Feuer verantwortlich. „30 Feuer in denselbem Gebiet können kein Zufall sein“, sagte er. Die Zivilschutzbehörde teilte über den algerischen Rundfunk mit, in 18 Regionen seien bis Montagabend 41 Feuer gezählt worden. 21 davor loderten um die Hauptstadt der Kabylei, Tizi Ouzou.
Dorfbewohner versuchen mit einfachen Mitteln, die Flammen zu bekämpfen
Wie in anderen Mittelmeerländern von Italien über Griechenland bis zur Türkei brachen die Feuer inmitten einer Hitzewelle aus. Ein Zusammenhang zum von Menschen mit der Verbrennung von Kohle, Öl und Gas erzeugten Klimawandel gilt als sehr wahrscheinlich. Das Ausmaß in Nordalgerien schien hinter dem in Griechenland zurückzubleiben. Allerdings herrscht in den Sommermonaten in den schwer zugänglichen Gebirgsdörfern Nordalgeriens ohnehin Wassermangel, Löschflugzeuge gibt es nicht. Dorfbewohner versuchten mit einfachsten Mitteln, die Flammen zu bekämpfen.
Eom Rettungswagenfahrer des Zivilschutzes sagte der Nachrichtenagentur AP, die Zahl der Toten in der Kabylei sei höher als die sechs vom Innenministerium bestätigten. Seinen Namen wollte er nicht genannt wissen. Die Kabylei befindet sich rund 100 Kilometer östlich von Algier.
RND/AP