Nach Messerattacke: Verbände fordern Videoüberwachung in Zügen
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Nach dem Messerangriff in einem Regionalexpress in Brokstedt mit zwei Toten und mehreren Verletzten sprechen sich der Fahrgastverband Pro Bahn und die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer GDL für mehr Sicherheitsmaßnahmen in Zügen aus.
© Quelle: Arne Dedert/dpa
Brokstedt. Nach dem Messerangriff in einem Regionalexpress in Brokstedt mit zwei Toten und mehreren Verletzten sprechen sich der Fahrgastverband Pro Bahn und die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer GDL für mehr Sicherheitsmaßnahmen in Zügen aus.
„Wir fordern einen flächendeckenden Ausbau der Videoüberwachung in allen Waggons“, zitieren die „Lübecker Nachrichten“ (LN, Sonntag/Montag) Karl-Peter Naumann von Pro Bahn. Das könne Kriminalität in den Zügen womöglich nicht immer verhindern. „Es hilft aber in jedem Fall, die Täter zu fassen. Und das ist insbesondere für die Opfer von hoher Bedeutung.“
Faeser fordert nach tödlichem Messerangriff in Regionalzug schnelle Aufklärung
Die Tat müsse laut Innenministerin Nancy Faeser „schnell aufgeklärt werden“. Besonderen Dank sprach sie am Donnerstag den Einsatzkräften vor Ort aus.
© Quelle: Reuters
Der 33-jährige staatenlose Palästinenser Ibrahim A. war am Mittwoch nach dem Messerangriff in der Regionalbahn von Kiel nach Hamburg als dringend tatverdächtig festgenommen worden. Bei der Tat starben zwei Menschen, fünf wurden schwer verletzt. Gegen den Mann wurde Haftbefehl wegen zweifachen Mordes und versuchten Totschlags in vier Fällen erlassen. Der 33-Jährige war nur wenige Tage vor der Tat aus der Untersuchungshaft entlassen worden.
Neue Regionalzüge in Schleswig-Holstein verfügen bereits über Videokameras
Die GDL trifft dem „LN“-Bericht zufolge in Kürze mit der landeseigenen Verkehrsgesellschaft Nah.SH, um über die Konsequenzen aus dem Angriff zu beraten. „Wir fordern schon seit Langem mehr Sicherheitsmaßnahmen in den Zügen“, sagte der GDL-Bezirksvorsitzende Hartmut Petersen der Zeitung zufolge.
Laut Dennis Fiedel von Nah.SH verfügen alle neueren Regionalzüge, die seit 2015 im Einsatz sind, über Videotechnik, wie die „Kieler Nachrichten“ am Samstag schreiben. Doch der RE 70, in dem sich die Messerattacke abspielte, war dem Bericht zufolge ein Ersatzzug ohne Videoaufzeichnung.
RND/dpa