„Miss France“-Wahl: Gleichstellungsministerin bezeichnet Veranstaltung als altmodisch

Teilnehmerinnen zur Wahl von Miss Mecklenburg-Vorpommern stehen im Rahmen des Finales zur Wahl von Mister Germany auf der Bühne im Van der Valk Resort.

Teilnehmerinnen zur Wahl von Miss Mecklenburg-Vorpommern stehen im Rahmen des Finales zur Wahl von Mister Germany auf der Bühne im Van der Valk Resort.

Paris. Die „Miss France“-Wahl, die an diesem Samstag in Frankreich wieder ein Millionenpublikum vor die Fernseher locken dürfte, steht mehr denn je in der Kritik. Neben einer Klage vor Gericht von Feministinnen gibt es Protest der französischen Ministerin für Gleichstellung und von örtlichen Politikern in Caen, wo der diesjährige Wettbewerb organisiert wird. Als vollkommen aus der Zeit gefallen und diskriminierend werden der Wettbewerb und die Vorgaben für die 29 jungen Frauen bezeichnet, die sich gerade auf der Überseeinsel La Réunion vorbereiten.

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Die Regeln der Miss-Wahl, nach denen die Kandidatinnen größer als 1,70 Meter, Single und von „repräsentativer Schönheit“ sein sollen, bezeichnete Gleichstellungsministerin Élisabeth Moreno kürzlich als altmodisch. „Miss France ist eine beliebte Unterhaltungssendung, deren Qualität man anerkennen kann. Aber ich wünsche mir, dass sie die Farben der Gleichheit trägt“, zitierte RTL sie. Bei einem zweistündigen Treffen forderte die Ministerin von der Organisatorin, dass sich einiges ändern müsse. Dabei hatte der Hohe Rat zur Gleichstellung von Frauen und Männern (HCE) die Miss-Kür schon 2019 als eine „archaische Karikatur“ der Frau bezeichnet.

Öffentliche Zuschüsse in Frage gestellt

Lokalpolitiker in Caen wollen vom Bürgermeister derweil wissen, was das Spektakel die Stadt kostet. Angesichts der Gewinne, die das Fernsehen mit dem Wettbewerb macht, seien öffentliche Zuschüsse nicht gerechtfertigt für Veranstaltungen, „die stereotype Schönheitsstandards vermitteln und auf zumindest fragwürdigen Auswahlkriterien beruhen“, berichtete der Sender BFMTV.

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Unterdessen ist eine Klage der Gruppe „Osez le féminisme“ gegen die Organisatoren beim Arbeitsgericht noch anhängig. Die Produktionsgesellschaft nutze Frauen, um ein extrem lukratives Programm zu erstellen, wobei das Arbeitsrecht missachtet werde, lautet die Kritik. Die Gruppe unterstützt die Klage dreier Frauen, die sich durch die Auswahlkriterien diskriminiert fühlen.

Die Produzentin hatte zwischenzeitlich zu wiederkehrenden Sexismus-Vorwürfen gesagt, die Kritik ziele am Ende auf eine Abschaffung der „Miss France“-Wahl. Rund zehn Millionen Fernsehzuschauer gab es beim Entscheid im vergangenen Jahr.

RND/dpa

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