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Missbrauchskomplex Münster: 45-jähriger Berliner legt Geständnis ab

Der Angeklagte (l.) sitzt zu Prozessbeginn im Landgericht Münster neben seinem Rechtsanwalt Kretschmer.

Der Angeklagte (l.) sitzt zu Prozessbeginn im Landgericht Münster neben seinem Rechtsanwalt Kretschmer.

Münster. In einem weiteren Prozess im Missbrauchskomplex Münster hat sich am ersten Verhandlungstag der 45-jährige Angeklagte aus Berlin zu den Vorwürfen geäußert. Er habe ein Geständnis abgelegt, teilte am Mittwochnachmittag ein Gerichtssprecher mit.

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Der Prozess wird zum Schutz der Opfer weitestgehend unter Ausschluss der Öffentlichkeit geführt und soll am Freitag vorzeitig mit einem Urteil enden. Die Anklage der bei der Staatsanwaltschaft Köln angesiedelten Zentral- und Ansprechstelle Cybercrime wirft dem Berliner, der eine zweite Meldeadresse in Magdeburg hat, den schweren sexuellen Missbrauch eines Kindes in drei Fällen sowie den Besitz von kinderpornografischen Schriften in fünf Fällen vor.

Bei dem Opfer soll es sich um einen heute elf Jahre alten Jungen aus Münster handeln, der in dem gesamten Komplex wiederholt Opfer von schweren sexuellen Missbrauchshandlungen geworden ist. Laut Anklage soll der Junge im Juni 2019 in Hannover und im August und Dezember 2019 in Münster von dem Angeklagten im Beisein seines im Hauptverfahren angeklagten 27-jährigen Pflegevaters missbraucht worden sein. Bis zum 7. Mai hat das Landgericht Münster in diesem Nebenverfahren fünf weitere Termine angesetzt. Nach dem Geständnis sind diese Verhandlungstage nicht mehr nötig.

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Einer von drei großen Tatkomplexen

Münster ist neben Lügde und Bergisch Gladbach einer von drei großen Tatkomplexen in Nordrhein-Westfalen, die seit dem Jahr 2019 aufgedeckt wurden. Es geht dabei um sexuelle Gewalt an einer Vielzahl von Kindern und um große Netzwerke mit zahlreichen Beteiligten und Opfern. In dem Tatkomplex gibt es über 40 Tatverdächtige, von denen rund 30 in Untersuchungshaft sitzen. Etwa 30 Kinder sollen Opfer geworden sein. Im Hauptprozess vor dem Landgericht Münster werden im Frühjahr die Urteile erwartet.

RND/dpa

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