Mit Maske am Steuer seines Autos: Sachse soll Corona-Schutz teuer bezahlen
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Nikola Turkalj soll ein Bußgeld zahlen, weil er mit Maske Auto gefahren ist.
© Quelle: Sven Bartsch
Döbeln. Während andere zu einem Bußgeld verdonnert werden, weil sie in Corona-Zeiten das Tragen einer Maske zu lax handhaben, soll Nikola Turkalj zahlen, weil er eine getragen hat. Und zwar im Auto, als er im Februar eine ältere Nachbarin aus dem Krankenhaus abholte. Das geschah kurz vor Inkrafttreten der entsprechenden Verordnung, aber auf Rat des medizinischen Personals hin, berichtet die „Leipziger Volkszeitung“ (LVZ).
Maskenfahrt fiel bei Tempokontrolle auf
Aufgefallen war die Maskenfahrt des 63-Jährigen bei einer Tempokontrolle, bei der Turkalj geblitzt wurde. Verfolgt wird bei einer Ordnungswidrigkeit jedoch nur der schwerste Verstoß, und das ist aus Sicht des Ordnungsamtes von Döbeln nicht die Geschwindigkeitsüberschreitung, sondern das Tragen der Maske, wie die „LVZ“ berichtet. Das sei nach Ansicht der Behörde eine zu jenem Zeitpunkt „verbotene Vermummung“ gewesen. Dafür soll der Sachse nun mit insgesamt 88,50 Euro zur Kasse gebeten werden.
„Auf der einen Seite steht der Infektionsschutz, auf der anderen Seite die Pflicht, sein Gesicht beim Autofahren unverhüllt zu zeigen. Eigentlich hat mein Mandant ja bereits vorweggenommen, was die wenige Tage später in Kraft getretene Corona-Schutzverordnung dann regelt“, sagte sein Anwalt Martin Göddenhenrich der „LVZ“. Anders als die Staatsanwaltschaft bei den meisten Straftaten müsse eine Verwaltungsbehörde Ordnungswidrigkeiten nicht zwangsläufig verfolgen. Göddenhenrich fordert deshalb, auf ein Bußgeld für seinen Mandanten zu verzichten. Lenke das Ordnungsamt nicht ein, will der Anwalt den Fall vor Gericht bringen.
RND/mrh