Nach Brand mit 60 Toten: Acht Straflager-Urteile in Russland

Mehr als drei Jahre nach dem Brand in einem Einkaufszentrum hat ein Gericht acht Angeklagte verurteilt.

Mehr als drei Jahre nach dem Brand in einem Einkaufszentrum hat ein Gericht acht Angeklagte verurteilt.

Moskau/Kemerowo. Mehr als dreieinhalb Jahre nach dem Tod von 60 Menschen bei einem Brand in einem russischen Einkaufszentrum hat ein Gericht acht Angeklagte zu Haftstrafen zwischen fünf und 14 Jahren Straflager verurteilt. Die Generaldirektorin des Haupteigentümers des Einkaufszentrums in Kemerowo muss nach dem Urteil des Richters wegen Verstößen gegen Sicherheits- und Brandvorschriften 14 Jahre ins Straflager. Das teilten Justizbehörden in der sibirischen Stadt rund 3000 Kilometer östlich von Moskau am Freitag mit. Bei dem Brand im März 2018 kamen nach Behördenangaben 60 Menschen ums Leben, darunter 37 Kinder. 147 Menschen wurden verletzt.

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Unter den Verurteilten waren auch Verantwortliche für die Technik und für den Brandschutz. Der Brand war am 28. März 2018 in der obersten Etage des Einkaufszentrums ausgebrochen. Ein Kabelbrand in einem Kinosaal sowie ein Kurzschluss in der Kinderabteilung galten als Brandursache. Der Fall erregte besonderes Aufsehen, weil der Alarm nicht funktionierte und Notausgänge verschlossen waren.

Zweites Verfahren erwartet

Erwartet wird noch ein zweites Verfahren unter anderem auch gegen Verantwortliche in den russischen Behörden, die die technischen Anlagen abgenommen hatten. „Das Ermittlungskomitee hat alle Personen zur Verantwortung gezogen, deren Handlungen oder Untätigkeit zu dieser Tragödie geführt haben“, sagte die Sprecherin des zentralen Ermittlungskomitees, Swetlana Petrenko, am Freitag.

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Die Fahnder hätten in den vergangenen Jahren durch eine sorgfältige Analyse der Ereignisse nachgewiesen, dass „inkompetente Entscheidungen“ eines ganzen Kreises von Beteiligen zum massenhaften Tod von Menschen geführt hätten. Auch Behördenmitarbeiter hätten die Augen vor den Bauvorschriften und Sicherheitsbestimmungen verschlossen, sagte Petrenko.

RND/dpa

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