Nach Rassismusvorwürfen: Verlag benennt “Mein Indianerheft” um
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Im Frühling 2020 benennt der herausgebende Verlag “Mein Indianerheft” um.
© Quelle: picture alliance / Bildagentur-o
Der Ernst-Klett-Verlag benennt die Übungsheftreihe “Mein Indianerheft” nach Rassismusvorwürfen um. Das Heft erscheint nun unter dem Titel “Meine Anoki-Übungshefte”. Zuvor wurden Beschwerden an einer Hamburger Schule laut, wie das Hamburger Abendblatt berichtete. Gegenüber dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) sagte eine Sprecherin des Verlags, dass die Entscheidung aber schon im letzten Jahr gefallen ist: “Die Umbenennung wurde bereits im vergangenen Jahr beschlossen und im Frühling 2020 umgesetzt.”
Darstellung in dem Heft wird als diskriminierend angesehen
Auslöser seien die Hinweise und Beschwerden von verschiedenen Interessenverbänden und Einzelpersonen gewesen. Der Vorwurf: Der Begriff “Indianer” und die Darstellung in dem Heft seien diskriminierend.
“Es ist für den Ernst Klett Verlag selbstverständlich, dass Schulbücher und Unterrichtsmaterialien die Vielfalt gesellschaftlicher Lebensformen und Entwicklungen diskriminierungsfrei und vorurteilsfrei präsentieren und dazu beitragen, dass tolerantes Denken und Verhalten entstehen beziehungsweise gefestigt werden können”, erklärte der Verlag in einer Pressemitteilung. Es sei nicht die Absicht gewesen, die Geschichte der indigenen Bevölkerung Amerikas zu ignorieren.
Verlag ändert Namen und Bilder des Heftes
Eine Sprecherin sagte, dass sich die Verwendung des Begriffs “Indianer” in den letzten Jahren gewandelt habe. So habe sich in der voranschreitenden gesellschaftlichen Debatte gezeigt, dass der Begriff und die Darstellung in den Heften nicht mehr angemessen sei. Deswegen habe der Verlag reagiert und die Hefte umbenannt. Als Nächstes erfolge die visuelle Anpassung der Bildwelten für die gesamte Übungsheftreihe, die dann auf jegliche Bezüge zur indigenen Bevölkerung verzichten wird. Im Januar 2021 soll der Relaunch mit diesen Änderungen erfolgen.
RND/bic