Kein Ausschluss von Homosexuellen mehr

Österreich erlaubt Blutspende unabhängig der sexuellen Orientierung

Österreichs Sozialminister Johannes Rauch.

Österreichs Sozialminister Johannes Rauch.

Die österreichische Bundesregierung hat sich auf ein Ende des Ausschlusses von homosexuellen und bisexuellen Menschen von der Blutspende geeinigt. Das geht aus einem entsprechenden Verordnungsentwurf hervor, aus dem der österreichische „Standard“ berichtet. Die endgültige Verordnung wollen Gesundheits- und Sozialminister Johannes Rauch (Grüne) und Jugendstaatssekretärin Claudia Plakolm (ÖVP) am Mittag bei einer Pressekonferenz präsentieren.

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Künftig sollen Menschen demnach nicht mehr aufgrund einer „Gruppenzugehörigkeit“ von der Blutspende ausgeschlossen werden können. Die neue Verordnung ziele auf das „individuelle Risiko“ ab. Eine Einschränkung gebe es allerdings weiterhin: Von der Blutspende ausgeschlossen werden künftig jene, die – unabhängig von der sexuellen Orientierung – in den vergangenen drei Monaten mehr als drei Sexualpartner oder Sexualpartnerinnen hatten.

Bisher waren homosexuelle und bisexuelle Menschen in Österreich kategorisch vom Blutspenden ausgeschlossen. Diese Regelung wurde schon lange als diskriminierend kritisiert. Auch Gesundheits- und Sozialminister Rauch hatte die Praxis als „vorgestrig und diskriminierend“ bezeichnet.

Blutspende-Regelung in Deutschland weiterhin diskriminierend?

In Deutschland mussten Männer mit sogenanntem „sexuellen Risikoverhalten“ bis ins vergangene Jahr mindestens ein Jahr auf sexuelle Kontakte verzichten, um Blut spenden zu dürfen. Diese Regelung wurde im Herbst 2021 gelockert. Mittlerweile gilt die Abstinenz-Regel für vier Monate unter anderem bei „Sexualverkehr zwischen Frau und Mann mit häufig wechselnden Partnern/Partnerinnen“, „Sexualverkehr zwischen Männern (MSM) mit einem neuen Sexualpartner oder mehr als einem Sexualpartner“ und „Sexualverkehr einer Transperson mit häufig wechselnden Partnern/Partnerinnen“.

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Eine ähnliche Regelung galt bereits zuvor in Großbritannien. Aktivistinnen und Aktivisten kritisieren die Regel jedoch weiterhin als diskriminierend. Für schwule und bisexuelle Männer werde Monogamie zur Bedingung für eine Blutspende gemacht. In Israel ist homosexuellen und bisexuellen Menschen das Blutspenden bereits uneingeschränkt erlaubt. Auch in Frankreich müssen Blutspender und Blutspenderinnen keine Fragen zu Sexualpartnern- und Partnerinnen mehr beantworten.

RND/lau

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