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Orkanböen, Hochwasser, Schnee und Glätte: So wird das Wetter am Wochenende

Im Harz wird es stürmisch. Auf dem Brocken werden Windgeschwindigkeiten von bis zu 150 Kilometern pro Stunde erwartet.

Im Harz wird es stürmisch. Auf dem Brocken werden Windgeschwindigkeiten von bis zu 150 Kilometern pro Stunde erwartet.

Für Samstag warnen Wetterexperten in Schleswig-Holstein vor Sturm, für die Nord- und Ostsee werden höhere Pegelstände erwartet. Kent Heinemann, Meteorologe bei Wetterwelt Kiel, rechnet damit, dass der Wasserstand um einen Meter höher als normalerweise steigen werde.

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„Wir merken einen Badewanneneffekt in der Ostsee“, sagt Heinemann gegenüber den „Kieler Nachrichten“. In den vergangenen Tagen habe der Wind das Wasser weggedrückt. „Das schwappt jetzt alles wieder zurück und bringt uns Hochwasser. Es ist damit zu rechnen, dass wir einen Wasserstand erreichen, der über einen Meter höher ist als normalerweise.“ Das Hochwasser werde in Flensburg, der Lübecker Bucht und auch in Kiel spürbar sein. Auch an der Unterelbe und in Hamburg sei mit höheren Wasserständen zu rechnen. „Der Fischmarkt dürfte Sonntag früh unter Wasser stehen“, so Heinemann.

Das Windfeld ziehe dann über ganz Schleswig-Holstein und werde im Laufe des Samstags auch an der Ostküste zu Sturmböen und einzelnen orkanartigen Böen führen. „Da kann es am Kieler Leuchtturm schon zu einer Windstärke zehn kommen.“ Vor allem auf Fehmarn dürfte der Wind heftig werden. Dramatischer werde es wahrscheinlich weiter östlich in Mecklenburg-Vorpommern, so die Prognose. Es sei davon auszugehen, dass es zu Einschränkungen im Fährverkehr und umgekippten Bäumen auf Bahnstrecken komme.

Orkan im Harz

Da es am Wochenende auch im Harz heftig wehen soll, ist für die Brockenbahn am Samstag am Bahnhof Schierke Endstation. Weil auf dem 1141 hohen Harzgipfel auch Orkanböen erwartet werden, fahren die Züge nicht bis zum Brockenbahnhof weiter, teilten die Harzer Schmalspurbahnen mit. Auch für Sonntag werden witterungsbedingt weiter Störungen erwartet.

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Der Deutsche Wetterdienst (DWD) rechnet auf dem Brocken zunächst mit schweren Sturmböen bis 100 Stunden­kilometer – bis Sonntagnachmittag sind auch Orkanböen möglich. Dann dürfte der Wind auch dort langsam nachlassen. Am Montag wehe er nur noch mäßig.

Ausfall von Fährverbindungen zwischen Rostock und Gedser

Wegen der Sturmwarnung für Mecklenburg-Vorpommern fallen mehrere Fähren auf der Ostsee zwischen Rostock und Gedser auf der dänischen Insel Falster aus. Wie die Reederei Scandlines mitteilte, seien Verbindungen ab Samstag um 15.45 Uhr bis Sonntag um 9.00 Uhr betroffen. Der reguläre Fahrplan solle am Sonntag mit den Fahrten jeweils ab Rostock und Gedser um 11.15 Uhr wieder aufgenommen werden. Laut Scandlines könnten Kunden als Alternative die Fähren von Puttgarden nach Rødby auf der dänischen Insel Lolland nutzen. Diese fahren demnach planmäßig.

Orkanartige Böen in Berlin und Brandenburg

Auch die Berliner und Brandenburger müssen sich auf ein stürmisches Wochenende einstellen. Ab Samstagmittag soll es verbreitet zunächst zu Windböen, am Nachmittag und Abend dann vermehrt zu stürmischen Böen, in der Uckermark sogar vereinzelt zu orkanartigen Böen kommen. In der Nacht zu Sonntag sei mit einer weiteren Windzunahme in Form von schweren Sturmböen zu rechnen, warnte der Deutsche Wetterdienst. Zudem sei ein bedeckter Himmel mit vereinzelten Regenschauern zu erwarten. Die Temperaturen steigen auf acht bis zehn Grad an.

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In der Nacht zu Sonntag bleibt es bewölkt mit vereinzelten Regen-, sowie Graupelschauern. Die Temperaturen liegen laut Prognose bei vier Grad. Im Verlaufe des Tages ist es weiterhin stürmisch, erst gegen Nachmittag sei mit deutlichem Nachlassen des Windes zu rechnen.

Ostsee- und Nordseeküste: Sturmflutgefahr

An der Ost- und Nordseeküste warnt das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie vor Sturmflut. Davon betroffen werden in der Nacht von Samstag zu Sonntag sowie am Sonntag besonders die Ostsee, die ostfriesische Küste sowie das Weser- und Elbegebiet. Die Wasserstände dort könnten 1,2 bis 2,5 Meter höher sein als das mittlere Hochwasser. Auch im Hamburger Elbegebiet ist von zwei bis 2,5 Meter höheren Wasserständen auszugehen. Der Scheitelpunkt soll in der Nacht zu Sonntag erreicht werden, wie ein Sprecher des Deutschen Wetterdienstes (DWD) am Samstagmorgen sagte. Im Laufe des Sonntags werde sich die Sturmlage an der Küste zumeist wieder beruhigen.

Der DWD warnt an den Küsten zudem vor schweren Sturmböen, die sich zum Abend hin zu orkanartigen Böen entwickeln können.

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Warnung vor Schneefall und Glätte

In den östlichen Mittelgebirgen, im Osten Bayerns, im Bayerischen Wald und den Nordrändern der zentralen Mittelgebirge warnt der DWD vor einzelnen Schneeschauern und Glätte. Auch in Schleswig-Holstein, Hamburg und Niedersachsen könne es in der Nacht zu Montag eine kalte „Überraschung“ mit stärkerem Schneefall geben, berichtet Meteorologe Jürgen Schmidt vom „Wetterkontor“ dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). „Das kann im Berufsverkehr zu Schwierigkeiten führen“, mutmaßt Schmidt. Allerdings bleibe der Schnee keinesfalls längere Zeit liegen.

Ab Montag Schnee und Regen

Laut DWD lässt der Wind am Sonntag im Tagesverlauf nach, der Tag verlaufe dann überwiegend recht freundlich – bei Höchsttemperaturen zwischen vier und acht Grad. „In der Nacht zu Montag und am Montag droht dann neues Ungemach“, sagte ein DWD-Meteorologe am Samstag in Offenbach. Ein Tief sorge für Regen und Schnee oberhalb von 200 bis 400 Metern im ganzen Land. Dazu wehe vor allem Westen und Südwesten stürmischer Wind. Das wechselhafte und sehr windige Wetter ändere sich auch in den kommenden Tagen nicht. Immer wieder muss laut DWD auch mit Regenschauern gerechnet werden. Im Osten und Südosten schneie es dazu teilweise bis ins Flachland.

RND/dpa/vkoe/che

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