Prozess um Dresdner Juwelendiebstahl startet in Hochsicherheitssaal mit viel Polizei
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/SLRNXDJ7XNAULEJYM2ZRFTCUNY.jpeg)
Journalisten warten hinter Polizisten vor dem Prozessgebäude des Landgerichts - ein Spezialsaal des Oberlandesgerichts Dresden - auf den Einlass.
© Quelle: Sebastian Kahnert/dpa-Zentralbil
Dresden. In einem Hochsicherheitssaal und unter großem Medienandrang hat am Freitag der Prozess zum Juwelendiebstahl aus dem Grünen Gewölbe in Dresden begonnen. Die Polizei war mit einem Großaufgebot rund um das Areal im Einsatz.
Das Landgericht verhandelt in dem für Terror- und Extremismusverfahren geschaffenen Raum des Oberlandesgerichts Dresden am Stadtrand gegen sechs Männer zwischen 23 und 28 Jahren. Zwei Beschuldigte waren laut einem Gerichtssprecher zur Tatzeit 20 Jahre alt - verhandelt wird deshalb vor der Großen Jugendkammer. Der Prozess begann am Freitagvormittag mit rund einer Stunde Verzögerung.
Männer wegen Bandendiebstahls und Brandstiftung angeklagt
Die sechs jungen Männer sind wegen schweren Bandendiebstahls, Brandstiftung und besonders schwerer Brandstiftung angeklagt. Die Staatsanwaltschaft wirft ihnen vor, für den Einbruch in das berühmte barocke Schatzkammermuseum im Residenzschloss am 25. November 2019 verantwortlich zu sein. Sie sollen dabei 21 Schmuckstücke mit insgesamt 4300 Diamanten und Brillanten im Gesamtwert von über 113 Millionen Euro entwendet und im Zuge des spektakulären Coups auch Sachschäden in Höhe von über einer Million Euro hinterlassen haben.
Zwei Männer waren am frühen Morgen in das Gebäude in der Altstadt eingedrungen, hatten mit einer Axt Löcher in eine Vitrine geschlagen und darin befestigte Schmuckstücke aus dem 17. und 18. Jahrhundert herausgerissen. Von der Beute fehlt noch immer jede Spur.
Ermittler überzeugt, dass Clan-Mitglieder hinter Einbruch stecken
Die Ermittler sind überzeugt, dass der Einbruch auf das Konto krimineller Mitglieder eines bekannten Berliner Clans geht. Die Angeklagten stammen alle aus der arabischstämmigen Großfamilie und sind Deutsche. Vier von ihnen sind in Untersuchungshaft, zwei verbüßen noch eine Jugendstrafe wegen des ebenfalls spektakulären Diebstahls einer riesigen Goldmünze aus dem Berliner Bode-Museum 2017.
RND/dpa