Richter bei Verhandlung um Alter eines Mannes sicher: „Dass wir es nicht mit einem 102-jährigen Menschen zu tun haben, ist, glaube ich, offensichtlich“
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Ist dieser Mann im Vordergrund schon 102 Jahre alt? Der Richter glaubt das nicht.
© Quelle: Philipp Schulze/dpa
Celle. Die Berufung eines Mannes, der schon 102 Jahre alt sein will und Anspruch auf Altersrente erhebt, hat das Landessozialgericht Niedersachsen-Bremen zurückgewiesen. Laut Versicherungskonto der Deutschen Rentenversicherung ist er erst 48 Jahre alt. Eine Feststellungsklage sei in diesem Fall „schlichtweg unzulässig“, sagte Richter Uwe Dreyer am Freitag zur Begründung am Landessozialgericht in Celle. Er warf dem Mann aus dem Landkreis Stade vor, das Verfahren mutwillig zu führen, möglicherweise liege eine Straftat vor: „Dass wir es nicht mit einem 102-jährigen Menschen zu tun haben, ist, glaube ich, offensichtlich.“
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Journalisten warten vor einem Saal im Landessozialgericht Niedersachsen-Bremen. Der Mann sagte über sich, 102 Jahre alt zu sein und somit Anspruch auf Rente zu haben.
© Quelle: Philipp Schulze/dpa
Nach Gerichtsangaben arbeitet der Mann als Verwaltungsfachangestellter in Vollzeit beim Landkreis Stade. Er legte eine eidesstattliche Erklärung sowie eine selbst verfasste „Geburtsbescheinigung“ vor. Die Daten der Deutschen Rentenversicherung seien aus seiner Sicht falsch, 1973 sei nicht sein Geburtsjahr, damals habe er vielmehr in Stade einen Unfall erlitten.
Der Mann, der laut Gericht an einer spastischen Lähmung leidet, behauptet, 1919 in Hannover geboren worden zu sein. Die Kosten des Verfahrens von 1000 Euro muss er tragen. Eine Revision wurde nicht zugelassen.
RND/dpa