Royals und Rassismus: „Schlimmste Befürchtungen“ von schwarzen Briten bestätigt
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Wegen der dunklen Hautfarbe ihrer Mutter habe sie sich Rassismus in ausgesetzt gefühlt, sagt Herzogin Meghan über das britische Königshaus.
© Quelle: imagecollect/ALPR/AdMedia
London. Für viele Schwarze in Großbritannien sind Herzogin Meghans explosive Rassismusvorwürfe gegen das Königshaus keine große Überraschung. Das Land verweigere sich einer ehrlichen Debatte über Herkunft und Ethnie, kritisierte der Historiker David Olusoga, Moderator der TV-Serie „Black and British: A Forgotten History“.
Die Journalistin und Kommunikationsberaterin Tiwa Adebayo sagte, die Enthüllungen von Meghan und Prinz Harry im Interview der Moderatorin Oprah Winfrey hätten ihre schlimmsten Befürchtungen bestätigt. Als Meghan sich der königlichen Familie angeschlossen habe, sei jede nichtweiße Person im Vereinigten Königreich besorgt gewesen. Denn das Königshaus sei „eine Institution, die im Kolonialismus wurzelt“, erklärte Adebayo. „Sie gründet sich auf weißer Vorherrschaft“. Daher habe sie sich damals bei Meghan und den Royals gedacht: „Wie kann das nur gut gehen?“
Im am Sonntagabend erst in den USA, und tags darauf in Großbritannien ausgestrahlten Interview hatte Meghan von rassistischen Äußerungen über ihr noch ungeborenes Kind Archie, menschlicher Kälte und mangelnder Unterstützung im Königshaus berichtet. Als sie mit Archie schwanger gewesen sei, habe es etwa Bedenken gegeben, „wie dunkel seine Haut werden würde, wenn er geboren wird“, sagte die Herzogin - eine Aussage, die wiederum ihr Vater Thomas Markle am Dienstag heftig kritisierte.
Angehörige ethnischer Minderheiten in Großbritannien weisen unter anderem auf die hohe Zahl von Corona-Infektionen bei nichtweißen Menschen oder den Mangel an Vielfalt in den Chefetagen von Medien und Politik hin. Obwohl rassistische Haltungen und Strukturen der Diskriminierung weit verbreitet seien, werde dies von großen Teilen der britischen Gesellschaft geleugnet, sagen sie.
RND/AP