Schwedische Außenministerin schließt sich #MeToo an
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„Ich habe seine Hand auf meinem Schenkel gespürt“: Margot Wallström.
© Quelle: imago/Newspix24
Kopenhagen. Sexuelle Belästigung und Gewalt gibt es offenbar auch unter Spitzenpolitikern. Davon berichtet die schwedische Außenministerin Margot Wallström im Zuge des Skandals um den Hollywood-Produzenten Harvey Weinstein. „Ich kann bestätigen, dass das auf höchster politischer Ebene vorkommt und es auch mir widerfahren ist“, sagte Wallström.
Die Ministerin verwies auf das Hashtag #MeToo, unter dem zahlreiche Frauen in den sozialen Netzwerken von ihren eigenen Erfahrungen mit Belästigung, Angriffen und Vergewaltigungen berichtet haben. Diese Bewegung sei nicht genug und müsse dazu führen, dass gehandelt werde, sagte die Ministerin.
„Plötzlich hatte ich seine Hand auf meinem Schenkel“
Wallström hatte bereits im Jahr 2014 in ihrer Autobiografie einen Vorfall während eines Dinners mit europäischen Staats- und Regierungschefs geschildert. Sie sei damals von ihrem Sitznachbarn begrapscht worden. „Plötzlich habe ich eine Hand auf meinem Schenkel gespürt.“
Die Berliner Staatssekretärin Sawsan Chebli erlebte ähnliches. Die SPD-Politikerin berichtete in einem Facebook-Post davon, wie ihr bei einer Veranstaltung ein ehemaliger Botschafter gesagt habe: „Ich habe keine so junge Frau erwartet. Und dann sind Sie auch noch schön.“ Chebli habe der Kommentar sprachlos gemacht. Sie schrieb auf Facebook weiter: „Ich war so geschockt und bin es immer noch. Ich bin jedenfalls ans Pult: `Sehr geehrter Herr Botschafter a. D., es ist schön, am Morgen mit so vielen Komplimenten behäuft zu werden.´“ Im Saal habe „Totenstille“ geherrscht. „Klar, ich erlebe immer wieder Sexismus“, ergänzte sie in dem Post. „Aber so etwas wie heute habe auch ich noch nicht erlebt.“
Von nl/dpa/RND