Silvester 2021: Wie in Deutschland gefeiert werden darf – und wie es andere Länder handhaben

Eine Frau begrüßt in der Silvesternacht das neue Jahr mit Wunderkerzen auf der Deutzer Brücke in Köln.

Eine Frau begrüßt in der Silvesternacht das neue Jahr mit Wunderkerzen auf der Deutzer Brücke in Köln.

Hannover. Auf Weihnachten folgt Silvester – und damit das nächste Fest im Zeichen des Coronavirus. Viele Familien, Paare und Freunde nehmen den Abschluss des Jahres gerne zum Anlass, um zusammen etwas zu unternehmen. Sei es eine gemeinsame Reise in klassische Silvestermetropolen wie Amsterdam, Paris oder London oder schlicht der Umtrunk im gewohnten Terrain.

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Doch wie bereits in den Jahren zuvor muss auch in diesem Jahr gut durchdacht werden, was eigentlich erlaubt ist – und was nicht.

Kurz vor Weihnachten haben Bund und Länder angesichts der Omikron-Variante die Corona-Maßnahmen verschärft. Generell gilt bundesweit seit dem 28. Dezember: Es dürfen sich maximal zehn geimpfte und genesene Personen treffen – Kinder bis 14 Jahre sind davon ausgenommen. Darüber hinaus sind Clubs und Diskotheken geschlossen und es gilt vielerorts ein Feuerwerksverbot.

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Allerdings setzen die Bundesländer die Maßnahmen zum Teil unterschiedlich um. So gelten die Kontaktbeschränkungen in Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern bereits seit dem 24. Dezember. Für welche Ausnahmen die Länder sich außerdem entschieden haben, lesen Sie hier. In diesem Text erfahren Sie, wie andere Länder mit dem Neujahrsfest umgehen.

Spanien: Party trotz steigender Zahlen

Spanien hat wegen der Omikron-Variante so viele Corona-Neuinfektionen innerhalb eines Tages registriert wie noch nie seit Beginn der Pandemie. Die Gesundheitsbehörden meldeten am Montagabend 214.619 neue Fälle. Die 14-Tage-Inzidenz stieg damit auf 1206 pro 100.000 Einwohner. Silvester dürfen die Spanier nach aktuellem Stand vielerorts trotzdem feiern. Bislang sind noch keine schärferen Maßnahmen beschlossen worden.

Als Reaktion auf die steigenden Fallzahlen erwägen einige spanische Regionen aber nun Beschränkungen, gegen die sie sich vor einer Woche noch wehrten. Die Behörden schrieben bisher nur das Tragen von Masken im Freien vor. Unter anderem die Regionen Navarra, Aragón und Kantabrien im Norden des Landes schränken jetzt das Nachtleben ein, verhängen Ausgangssperren oder erwägen Obergrenzen für Treffen von Mitgliedern verschiedener Haushalte. Wie die Nachrichtenagentur AP berichtet, könnten noch vor dem 31. Dezember schärfere Maßnahmen beschlossen werden.

Italien: Schärfere Regeln seit Weihnachten

In Italien wurden die Corona-Regeln kurzfristig und damit pünktlich zu Silvester verschärft. Zu dieser Maßnahme sah sich die Regierung aufgrund der mittlerweile durch die Omikron-Variante geprägte Pandemie gezwungen. Dabei handelt es sich gewissermaßen um eine Nachschärfung, denn bereits vor Weihnachten wurden strikte Maßnahmen umgesetzt.

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Trotzdem droht ein Pflegenotstand, denn alleine vom 24. Dezember bis 27. Dezember haben sich 800 Pflegebedienstete mit dem Virus angesteckt. Per Dekret vom 25. Dezember beschloss die Regierung von Mario Draghi, dass Diskotheken und Clubs ausnahmslos geschlossen bleiben. In öffentlichen Einrichtungen (inklusive ÖPNV) muss zwingend eine FFP2-Maske getragen werden. Auch im Freien muss eine Maske getragen werden, wenn es sich um publikumsträchtige Plätze handelt. Schon zuvor galt: Urlauberinnen und Urlauber müssen bei der Einreise einen maximal 24 Stunden alten negativen Schnelltest vorweisen.

Schweden bleibt beim Sonderweg

Ministerpräsidentin Magdalena Andersson hat noch vor Weihnachten eine Reihe von Beschränkungen vorgestellt. Auf einer Pressekonferenz in Stockholm kündigte sie an, dass es an Silvester keine Feiern in Nachtclubs geben werde. In Restaurants und Kneipen dürfen bloß sitzende Gäste bedient werden. Verschiedene Gruppen müssen mindestens einen Meter entfernt voneinander sitzen.

Schweden hatte seit Pandemiebeginn auf einen Sonderweg mit im Vergleich zu anderen europäischen Ländern lockeren Beschränkungen gesetzt. Im Zuge dessen hatte Schweden lange Zeit mit sehr hohen Corona-Zahlen zu kämpfen. Die Zahl der Neuinfektionen zählt derzeit dagegen zu den niedrigsten in der gesamten Europäischen Union, allerdings sind die Infektionszahlen auch in Schweden steigend.

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USA: Tausende feiern am Times Square – Stand jetzt

Auch in den USA hat die Omikron-Variante die Delta-Variante abgelöst. Im Umgang mit dieser herrscht große Uneinigkeit. Während einige Städte sämtliche Silvesterfeiern untersagt haben, werden sie in anderen Städten lediglich beschränkt. So wie beispielsweise die größte Silvesterfeier der Vereinigten Staaten auf dem Times Square in New York. New Yorks Bürgermeister Bill de Blasio kündigte gemäß eines Berichts der „New York Times“ an, dass er je nach Entwicklung weitergehende Maßnahmen erlassen würde.

Aktuell gilt: Wer auf dem Times Square den Jahreswechsel feiern möchte, muss vollständig geimpft sein und eine Maske tragen. Statt der üblichen 58.000 Besucher werden nach aktuellem Stand 15.000 zugelassen. Und diese dürfen sich lediglich in ausgewiesenen Sichtbereichen aufhalten. Generell ist die Einreise in die USA nur vollständig Geimpften gestattet. Ausnahmen für Genesene werden nach aktuellen Informationen nicht zugelassen.

Russland verbietet Massenveranstaltungen an Silvester

Die Regierung der Stadt Moskau hat einige Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie erlassen. Derzeit gilt eine Maskenpflicht im öffentlichen Verkehr und in Gebäuden, das Abstandsgebot von 1,5 Metern und – wichtig an Silvester – ein Verbot von Massenveranstaltungen. Einreisende müssen seit Mitte Oktober nicht mehr in die Pflichtquarantäne. Allerdings muss innerhalb von drei Tagen nach der Einreise ein PCR-Test durchgeführt werden. Dieser kann auch schon unmittelbar nach Ankunft am Flughafen gemacht werden.

Australien: Sydney wird wieder bunt leuchten

Traditionell schauen viele Deutsche am 31. Dezember auf dem Fernseher nach Australien. Aufgrund der Zeitverschiebung ist Australien schon zehn Stunden früher als Deutschland im neuen Jahr. Das große Silvesterfeuerwerk in Sydney wird auch in dieses Jahr wieder steigen – und im Gegensatz zum Vorjahr wieder mit Zuschauerinnen und Zuschauern vor Ort.

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Omikron hat in Australien an Weihnachten mit 10.186 Neuinfektionen an einem Tag für einen neuen Höchststand gesorgt. Der Tourismusmanager von New South Wales, Stuart Ayres, kündigte nach einem Bericht von „The Guardian“ trotzdem an, dass das Silvesterfeuerwerk in Sydney im Rahmen der bestehenden Regelungen stattfinden soll. Interessierte können Tickets für einen von 24 Standorten erwerben. Ein vollständiger Impfschutz ist für den Zutritt nicht erforderlich.

England: Get this party started

Trotz täglicher Neuinfektionen in Rekordhöhe über die Weihnachtstage will die britische Regierung vorerst keine strengeren Corona-Regeln im größten Landesteil England einführen. Gesundheitsminister Sajid Javid rief die Bevölkerung am Montag dazu auf, wachsam zu sein, Silvester möglichst im Freien zu feiern und vor der Teilnahme an Veranstaltungen einen Schnelltest zu machen. „Wenn wir ins neue Jahr starten, werden wir natürlich prüfen, ob wir weitere Maßnahmen ergreifen müssen. Aber bis dahin bleibt es erst einmal dabei“, sagte Javid, wie die BBC berichtete.

Damit haben zum Jahreswechsel auch Clubs und Diskotheken geöffnet, auch Veranstaltungen können weiter besucht werden. Einlass erhalten aber nur jene, die den seit dem 15. Dezember existierenden Covid-Pass vorzeigen, der über den Impfstatus oder Testergebnisse (3G-Regelung) informiert. Alternativ genügt ein negativer Schnelltest, der nicht älter als 48 Stunden sein darf. Eine Maskenpflicht gilt nur in öffentlichen Verkehrsmitteln und Innenräumen. Restaurants, Pubs, Nachtclubs oder Cafés sind davon ausgenommen. Auf das große Feuerwerk in London muss in diesem Jahr aber verzichtet werden. Stattdessen ist in diesem Jahr eine große Liveshow am Trafalger Square geplant.

Polen: Ausnahme für das Tanzverbot

In Deutschlands östlichem Nachbarland Polen gelten seit dem 15. Dezember verschärfte Corona-Regeln. Öffentliche Einrichtungen wie Hotels, Restaurants, Kinos und Theater dürfen seither maximal noch 30 Prozent ihrer Plätze anbieten – drinnen und draußen. Wie die polnische Regierung auf ihrer Website informiert, kann die Kapazitätsobergrenze aber ausgeweitet werden. Bedingung: Die weiteren Gäste müssen geimpft sein, das entsprechende Covid-Zertifikat überprüft werden.

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Bei Versammlungen und Partys – privat und öffentlich – gilt eine Obergrenze von 100 Personen. Auch hier werden nachweislich gegen Corona geimpfte Personen nicht mitgezählt. Dies gilt in der Silvesternacht auch für Nachtclubs, Diskotheken und andere Tanzlokale. Diese haben nach aktueller Verordnung eigentlich ein Betriebsverbot. Für den Zeitraum vom 31. Dezember bis 1. Januar gilt jedoch eine Ausnahmeregelung.

Frankreich: Locker durch die Feiertage

Für die Menschen in Frankreich gelten aktuell keine Obergrenzen bei privaten Treffen. Die Regierung in Frankreich empfiehlt allerdings, auf größere Versammlungen zu verzichten. Restaurants, Bars und Cafés haben geöffnet, dürfen aber nur zur Hälfte ausgelastet sein. Pro Tisch sind maximal sechs Personen erlaubt. Zutritt erhalten nur jene, die einen sogenannten Pass Sanitaire vorzeigen. Mit diesem wird eine vollständige Impfung, eine Genesung oder ein aktueller negativer Test nachgewiesen. Diese 3G-Regelung ist in so gut wie allen Bereichen des öffentlichen Lebens (Museen, Sehenswürdigkeiten, Theater, Schwimmbäder) Bedingung in Frankreich. Ab dem 15. Januar soll in diesen Bereichen 2G gelten.

Zudem gilt in Frankreich eine generelle Maskenpflicht in öffentlichen Räumen für alle Personen über elf Jahren. Bei Veranstaltungen oder Menschenansammlungen muss die Maske auch im Freien getragen werden. Nachtclubs und Diskotheken sind vorerst bis zum 6. Januar geschlossen. Eine Ausnahme zu Silvester gibt es nicht. Veranstaltungen bis 2000 Personen sind mit Gesundheitspass aber erlaubt.

Dänemark: Keine Ausnahme für Silvester

Dänemark gehört zu den beliebtesten Winterreisezielen der Deutschen. Nachdem Deutschlands nördlichstes Nachbarland im September alle Corona-Beschränkungen aufgehoben hatte, hat die Regierung die Einschränkungen wegen der Omikron-Variante aber zuletzt wieder verschärft. Neben Kultureinrichtungen dürfen auch Nachtclubs und Discotheken nicht öffnen – auch nicht an Silvester. Der Einzelhandel und die Gastronomie haben dagegen weiter geöffnet. Dort gilt allerdings eine Maskenpflicht, genauso wie etwa im ÖPNV oder in Taxen.

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Beim Besuch im Restaurant, in der Bar oder im Café gilt die 3G-Regleung. Der Nachweis erfolgt durch den dortigen Corona-Pass. Ein Anstoßen in Restaurants oder einer Bar bleibt den Dänen bei diesem Jahreswechsel verwehrt. Lokale dürfen abends nur noch bis 23 Uhr öffnen. Zwischen 22 und 5 Uhr gilt in Dänemark zudem ein generelles Alkoholverkaufsverbot.

Niederlande: Ins neue Jahr im kleinen Kreis

Stück für Stück wurden in den Niederlanden die Corona-Maßnahmen verschärft, bis die Regierung sich kurz vor Weihnachten dann doch für einen harten Lockdown entschieden hat: Seit dem 19. Dezember bis mindestens zum 14. Januar dürfen nur lebenswichtige Geschäfte öffnen und es gelten strenge Kontaktbeschränkungen. Demnach darf ein Haushalt lediglich zwei Gäste empfangen.

Wie schon zu Weihnachten werden die Kontaktbeschränkungen an Silvester ein wenig gelockert. Demnach darf jeder Haushalt höchstens vier Personen empfangen. Ein Feuerwerk ist wie in Deutschland verboten, um das Gesundheitssystem nicht zusätzlich zu belasten.

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Südafrika: Bis zu 750 Personen in Innenräumen

In Südafrika gilt seit dem 1. Oktober ein Lockdown der Alarmstufe 1 (von 5). Der Großteil der Bevölkerung wird deshalb Silvester zu Hause feiern, denn: Es gilt eine nächtliche Ausgangssperre von 0 bis 4 Uhr, wie die südafrikanische Regierung auf ihrer Webseite erklärt. Für den Großteil des öffentlichen Lebens gilt zudem eine Sperrstunde ab 23 Uhr, etwa für Restaurants und Bars. Auch Strände und öffentliche Parkanlagen dürfen ab dann nicht mehr betreten werden. Nachtclubs und Diskotheken dürfen nicht öffnen.

Versammlungen sind aber noch erlaubt, sofern der Mindestabstand von 1,5 Metern eingehalten werden kann. In Innenräumen dürfen maximal 750 Menschen zusammenkommen, an der frischen Luft sind bis zu 2000 Personen erlaubt. Es gilt aber eine ausnahmslose Maskenpflicht, wie generell im öffentlichen Raum.

Österreich: Sperrstunde und private Beschränkungen

Österreich hat vor Kurzem seine Corona-Regeln nochmals nachgeschärft. In der Alpenrepublik gilt in weiten Teilen des öffentlichen Lebens die 2G-Pflicht. In der Gastronomie gilt zudem eine Sperrstunde ab 22 Uhr – auch an Silvester. Nachtclubs, Discotheken und Après-Ski-Lokale bleiben generell geschlossen. „Feiern Sie Silvester im kleinen, sicheren Kreis“, appellierte Katharina Reich, Leiterin der Gesamtstaatlichen Covid-Krisenkoordination (Gecko), vor Weihnachten, als sie die neuen Corona-Regeln für Österreich bekannt gab.

Danach sind Veranstaltungen ohne zugewiesene Sitzplätze auf höchstens 25 Personen beschränkt. Bei Events bis zu 500 Personen gilt die 2G-Regel. Bis zu 1000 Menschen dürfen zusammenfinden, wenn sie geimpft, genesen und getestet sind. Bis zu 2000 Menschen sind erlaubt, wenn sie über eine Auffrischungsimpfung und einen Test verfügen. Für ungeimpfte Personen gilt eine generelle Ausgangsbeschränkung. Zu Silvester dürfen sie mit bis zu neun weiteren Personen in den eigenen vier Wänden feiern.

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Schweiz: Tanzen ist erlaubt

In der Schweiz darf die Silvesterparty zumindest ein wenig größer ausfallen. In Innenräumen dürfen bis zu 30 geimpfte oder genesene Personen gemeinsam feiern, draußen sogar 50. Restaurants und Bars haben geöffnet und könnten zumindest von Geimpften ohne Einschränkungen genutzt werden. Denn seit dem 20. Dezember gilt in der Gastronomie die 2G-Regelung. Und auch die Diskotheken öffnen an den Feiertagen. Hier gilt dann allerdings die 2G-plus-Regel.

Freunde des Skisports können ihrer Leidenschaft fast ohne Beschränkungen nachgehen. Auf die Piste dürfen alle Personen unabhängig von ihrem Impfstatus – dort gilt nur eine Maskenpflicht. Wer aber auch ein Après-Ski-Lokal besuchen möchte, der muss seinen Impf- oder Genesenennachweis vorzeigen.

RND mit Material der dpa

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