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Zwei Männer tot, eine Frau verletzt

Slowakei gedenkt Opfer des Mordanschlags auf Gay-Bar in Bratislava

Eine Frau stellt eine Kerze am Tatort nach Schüssen vor einer Gay-Bar auf.

Eine Frau stellt eine Kerze am Tatort nach Schüssen vor einer Gay-Bar auf.

Bratislava. Tausende Menschen haben sich am Freitag im Zentrum der slowakischen Hauptstadt Bratislava versammelt, um der Opfer des Mordanschlags auf eine Schwulenbar zu gedenken und gegen Hass auf sexuelle Minderheiten zu protestieren. Auch Präsidentin Zuzana Caputova und Ministerpräsident Eduard Heger nahmen teil. Caputova entschuldigte sich in einer emotionalen Ansprache als Staatsoberhaupt: „Verzeihen Sie, es tut mir leid, dass unsere Gesellschaft Ihre Nächsten nicht zu schützen vermochte.“

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Am Mittwochabend hatte ein 19-Jähriger vor einem als Treffpunkt der LGBTQI-Szene bekannten Lokal zwei junge Männer erschossen und eine Frau schwer verletzt. Anschließend veröffentlichte er in digitalen Netzwerken Hassbotschaften und eine Art Manifest mit homophoben und rechtsextremen Inhalten, ehe er sich selbst tötete.

Medien machten Internethetze und herabwürdigende Politiker-Äußerungen gegen sexuelle Minderheiten in dem katholisch-konservativ geprägten Land mitverantwortlich für die Tat. Die englische Abkürzung LGBTQI steht für Lesben, Schwule, Bisexuelle, Trans-Menschen, queere sowie intergeschlechtliche Menschen.

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Die Demonstranten legten Blumen am Tatort nieder und versammelten sich am Platz des Slowakischen Nationalaufstandes. Jubelnde Zustimmung der Versammelten erntete Caputova, als sie mit bewegter Stimme und sichtlich den Tränen nahe sagte: „Es tut mir leid, dass sie sich als Mitglieder der LGBTI-Comunity in der Slowakei noch immer unerwünscht fühlen. Sie gehören zu uns und sind wertvoll für unsere Gesellschaft.“ Die Bevölkerung rief Caputova auf, sich gegen den Hass zusammenzuschließen, der die Tat ermöglicht habe.

RND/dpa

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