„Gibt keine Entschuldigung“

20 Polizisten warteten vor Klassenzimmer: Behörde räumt nach Schulmassaker schwere Fehler ein

Polizisten an der Grundschule in Uvalde.

Polizisten an der Grundschule in Uvalde.

Uvalde/Washington. Nach dem verheerenden Schulmassaker mit 19 getöteten Kindern und zwei getöteten Lehrern hat die zuständige Sicherheitsbehörde schwere Fehler bei dem Einsatz eingeräumt.

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Es sei falsch gewesen, nicht früher in den Klassenraum einzudringen, in dem sich der Amokläufer mit Schülern und Lehrern verschanzt hatte, sagte der Direktor der Behörde für öffentliche Sicherheit in Texas, Steven McCraw, am Freitag in der Kleinstadt Uvalde, in der der Schütze am Dienstag an einer Grundschule das Blutbad angerichtet hatte. „Es war die falsche Entscheidung. Punkt“, sagte McCraw. „Dafür gibt es keine Entschuldigung.“

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„Dafür gibt es keine Entschuldigung“

Der Behördenchef berichtete am Freitag, 19 Polizisten seien bereits zu einem frühen Zeitpunkt im Flur vor dem Klassenraum postiert gewesen, hätten aber rund 45 Minuten lang keine Versuche unternommen, in den Raum einzudringen und den Schützen zu stoppen. Stattdessen sei in jenem Moment die Entscheidung getroffen worden, auf Spezialkräfte zu warten.

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Der Einsatzleiter vor Ort habe angenommen, dass der Schütze sich in einem Klassenraum verbarrikadiert habe, ohne dass Kinder in Gefahr gewesen seien. Dies habe sich im nachhinein als Fehleinschätzung erwiesen.

McCraw sagte auch, dass mehrere Polizeinotrufe aus jenem Klassenraum abgesetzt, in dem sich der Amokläufer mit Kindern und Lehrern verschanzt hatte. Mehrere Kinder hätten von dort aus die Polizei angerufen. Der erste Anruf sei um kurz nach 12 Uhr Ortszeit eingegangen. Etwa 40 Minuten später habe ein Kind bei einem Anruf gebeten, „bitte jetzt die Polizei zu schicken“.

Kinder im Raum riefen mehrfach Polizeinotruf

Auf die Frage, wie viele Kinder während der Wartezeit erschossen worden seien und andernfalls womöglich hätten gerettet werden können, sagte er, dies werde noch untersucht. „Wir sind nicht hier, um zu verteidigen, was passiert ist“, sagte er. „Wir sind hier, um die Fakten darzulegen.“

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Am Donnerstag hatten Behörden mitgeteilt, der Todesschütze habe rund eine Stunde in dem Klassenzimmer verbracht, in dem er ein Blutbad anrichtete. Erst dann sei Verstärkung eingetroffen und habe den Amokläufer getötet.

Schütze kündigte Tat nicht öffentlich auf Facebook an

McCraw korrigierte am Freitag auch Angaben über Veröffentlichungen des Schützen auf Facebook. „Ich möchte etwas richtig stellen, was zu Beginn der Ermittlungen gesagt wurde“, betonte der Direktor der Behörde für öffentliche Sicherheit in Texas. So habe der 18 Jahre alte Schütze seine Tat nicht kurz vorher öffentlich auf Facebook angekündigt. Stattdessen habe er private Nachrichten über einen Messenger-Dienst abgesetzt.

McCraw berichtete außerdem, dass Angreifer bereits vor dem Massaker in Gruppenchats bei Instagram über den Kauf von Waffen sprach und die Tat in dem Netzwerk zumindest andeutete. Der Gouverneur von Texas, Greg Abbott, hatte in einer Pressekonferenz am Mittwoch von Postings des Täters nur wenige Minuten vor der Tat auf Facebook gesprochen.

RND/dpa/AP

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