Trotz Corona-Höchstwerten: Richter in Brasilien lässt Präsenzgottesdienste zu Ostern zu
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Zu Ostern sind Präsenzgottesdienste in Brasilien erlaubt.
© Quelle: Lucas Amorelli/dpa
Brasília. Trotz Höchstwerten bei den Corona-Zahlen hat in Brasilien ein Richter am Obersten Gerichtshof den Weg für Präsenzgottesdienste zu Ostern freigemacht. Er erließ am Samstag eine einstweilige Verfügung, der zufolge Bundesstaaten und Gemeinden den Besuch religiöser Feiern wegen der Pandemie nicht komplett untersagen dürfen. Bereits verhängte Verbote erklärte der Richter für ungültig, wie brasilianische Medien berichteten. Gleichwohl gebe es mehrere Auflagen: Die Gotteshäuser dürften nur bis 25 Prozent ihrer Kapazität ausgelastet sein, es müssten Masken getragen und Abstand gehalten werden.
Eine Vereinigung evangelikaler Juristen hatte geklagt, weil die in Teilen des südamerikanischen Landes erlassenen Verbote aus ihrer Sicht gegen das Grundrecht auf Religionsfreiheit und das Prinzip des staatlichen Säkularismus verstießen. Gerade in schwierigen Zeiten wie jetzt während der Pandemie sei der Trost durch religiöse Aktivitäten unverzichtbar, argumentierte der Richter nun den Berichten zufolge. Die Karwoche sei für ein mehrheitlich christliches Land von großer Bedeutung.
Brasilien aktuell der Staat mit den meisten täglichen Corona-Todesfällen
In keinem anderen Staat werden derzeit täglich mehr Todesfälle infolge einer Covid-19-Erkrankung verzeichnet als in Brasilien, dem mit 210 Millionen Einwohnern bevölkerungsreichsten katholischen Land der Welt. Seit Beginn der Pandemie wurden dort mehr als 330 000 Tote registriert - mehr sind es nur in den USA. Am vergangenen Mittwoch meldete Brasiliens Gesundheitsministerium den bisherigen Höchstwert von 3869 Todesfällen innerhalb von 24 Stunden.
RND/dpa