Uncle Ben’s wird umbenannt: Diese Unternehmen reagierten ebenfalls auf Rassismusvorwürfe
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Die Marke Uncle Ben's wird zum neuen Jahr einen neuen Namen und ein neues Logo bekommen.
© Quelle: imago/Rüdiger Wölk
Im nächsten Jahr müssen die Liebhaber der bekannten Reismarke Uncle Ben’s womöglich genauer in die Supermarktregale hinschauen. Denn Uncle Ben’s wird nach Kritik an ihrem Namen umbenannt. Künftig solle der Reis Ben’s Original heißen, gab der Mutterkonzern Mars in dieser Woche bekannt.
Der neue Name soll ab nächstem Jahr auf den Verpackungen zu sehen sein. Ein begleitendes Bildmotiv für den neuen Namen steht nach Angaben der Präsidentin für Mars Food, Fiona Dawson, noch nicht fest. Das bisherige Logo wurde als rassistisch eingestuft. Seit den 1940er-Jahren ist auf Reisprodukten mit der Marke Uncle Ben’s ein weißhaariger Schwarzer zu sehen, der manchmal eine Fliege trägt. Kritiker geben zu bedenken, dass Uncle Ben wie ein schwarzer Bediensteter wirke. Mars sagte, das Modell für das Gesicht sei ursprünglich ein Kellner namens Frank Brown in Chicago gewesen.
Die Proteste gegen Rassismus und die Diskussionen um mangelnde Gleichberechtigung hat das Unternehmen zu diesem Schritt bewogen. Und der US-Lebensmittelkonzern steht mit der Namensänderung längst nicht allein da. Weitere Unternehmen haben bereits reagiert und rassistische Stereotype aus ihren Produktnamen und Logos entfernt. Die Black-Lives-Matter-Bewegung hat vor allem in den USA die Namensänderungen beschleunigt.
Eine Auswahl:
Das US-Lebensmittelunternehmen Quaker Oats vertreibt unter anderem Pfannkuchenmischungen und Sirup unter der Marke Aunt Jemima. Auf den Verpackungen ist eine schwarze, lachende Frau zu sehen. Die Begriffe Uncle und Aunt wurden zu Zeiten der Versklavung häufig als Anreden für ältere schwarze Personen, denen eine förmliche Anrede nicht zugestanden wurde, verwendet. Nach aufkommender Kritik soll nun der Markenname und auch das Bild abgeändert werden.
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Die "Aunt Jemima"-Produkte.
© Quelle: picture alliance / ZUMAPRESS.com
Nicht nur Lebensmittelunternehmen, sondern auch Sportvereine haben bereits gehandelt. Der bekannteste ist der NFL-Klub Washington Redskins, der sowohl seinen Namen als auch das Klublogo änderte. Übergangsweise treten sie nun als Washington Football Team an. Damit reagierte der Klub auf den Druck der Öffentlichkeit. Kritisiert wurde der Name aufgrund der stereotypen Darstellung von Ureinwohnern.
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Auch in Deutschland haben Unternehmen bereits reagiert. Der Lebensmittelkonzern Unilever etwa änderte nach aufkommender Kritik an dem Saucennamen Zigeunersoße der Marke Knorr die Bezeichnung des Produktes. Sie wird nun unter dem Namen Paprikasauce Ungarische Art vertrieben.
Auch ein Produkt des deutschen Keksherstellers Bahlsen sorgte für heftige Kritik. Die mit “viel Schokolade” überzogenen Kekse mit Namen Afrika sollen laut den Kritikern stereotype Darstellungen von Afrikanern fördern. Bahlsen hat deshalb angekündigt, den Namen ändern zu wollen. “Wir haben dieses Produkt vor 60 Jahren ins Leben gerufen, und damals wie heute lagen uns rassistische Gedanken mehr als fern. Um zu vermeiden, dass unser Produkt Assoziationen mit Rassismus hervorruft, arbeiten wir bereits an einer Umbenennung", erklärte das Unternehmen.
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Neben Änderungen von Logos und Firmennamen wurden im Zuge von Black Lives Matter auch Straßen- und Plätze umbenannt. Das bekannteste Beispiel ist die Diskussion um die Mohrenstraße in Berlin, die schließlich in einer Namensänderung endete. Nach harscher Kritik soll die Straße in Anton-Wilhelm-Amo-Straße umbenannt werden. In Wien wurde die Mohren-Apotheke nach Diskussionen um den mutmaßlich rassistischen Geschäftsnamen umbenannt.
RND/jj/dpa