Vereitelter Amoklauf in Essen: Polizei nimmt kurzzeitig zweiten jungen Mann fest
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Polizeibeamte nehmen eine Person kurzzeitig fest nach einem Einsatz eines Spezialeinsatzkommandos im Zusammenhang mit dem vereitelten mutmaßlichen Terroranschlag in einem Essener Gymnasium.
© Quelle: Justin Brosch/dpa
Essen. Im Zusammenhang mit dem vereitelten mutmaßlichen Terroranschlag in einem Essener Gymnasium hat die Polizei am Montagabend einen jungen Mann kurzzeitig festgenommen. Er befinde sich mittlerweile wieder auf freiem Fuß, sagte am Dienstag ein Sprecher der Essener Polizei.
Der junge Erwachsene werde verdächtigt, gegen das Waffengesetz verstoßen zu haben. Deshalb habe es in seiner Wohnung am Montagabend einen Zugriff eines Spezialeinsatzkommandos gegeben. Dabei seien Waffen gefunden worden, die aber nach jetzigem Ermittlungsstand nicht scharf gewesen seien. Die „Bild“-Zeitung hatte zuerst berichtet.
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Der Blick auf den Eingang des "Don-Bosco-Gymnasiums" in Essen.
© Quelle: Roberto Pfeil/dpa
In der vergangenen Woche hatte die Polizei nach einem Zeugenhinweis einen 16 Jahre alten Schüler festgenommen, weil er einen Bombenanschlag auf sein Essener Gymnasium geplant haben soll. Bei dem Jugendlichen war umfangreiches Beweismaterial sichergestellt worden. Er befindet sich in Untersuchungshaft.
Inzwischen übernahm die Bundesanwaltschaft die Ermittlungen. Dies geschehe wegen der besonderen Bedeutung des Falls, hatte die Behörde am Montag mitgeteilt. Der Schüler stehe im Verdacht, einen rechtsextremistisch motivierten Terroranschlag an seiner Schule vorbereitet zu haben. Dabei sollten Lehrer sowie eine größere Anzahl von Schülern getötet werden.
Ermittler finden rechtsextreme Schriften und Waffen
Der deutsche Jugendliche, der den mutmaßlichen Terrorakt geplant haben soll, sitzt wegen eines Haftbefehls der Düsseldorfer Generalstaatsanwaltschaft seit Freitag in Untersuchungshaft. Die Polizei hatte am Donnerstagmorgen nach einem Hinweis eines Mitschülers die Wohnung seiner Familie gestürmt und ihn festgenommen. Die Ermittler waren auf rechtsextreme Schriften, Materialien zum Bombenbau, ein selbst gebautes Gewehr und Armbrüste mit Pfeilen gestoßen.
Auch ein Schlagring, ein Schlagringmesser und eine Machete seien bei ihm entdeckt worden, ergänzte die Bundesanwaltschaft am Montag. Es gebe auch Hinweise auf psychische Probleme des Verdächtigen, hatte NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) mitgeteilt.
Nach „Bild“-Informationen hatte der junge Mann, der am Montagabend kurzzeitig festgenommen worden war, mit dem 16‑jährigen Tatverdächtigen vor einem Jahr regelmäßig gechattet. Die Polizei wollte dazu am Dienstag zunächst nichts sagen.
RND/nis mit dpa
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