Versuchter Banküberfall am Bundesplatz in Berlin: Schüsse und ein brennendes Fahrzeug

Polizisten und Feuerwehrleute stehen vor einer Bank im Stadtteil Wilmersdorf. Dort war ein brennender Geldtransporter gemeldet worden, wie die Feuerwehr mitteilte. Ein verletzter Mensch sei von einem Notarzt versorgt und in ein Krankenhaus gebracht worden.

Polizisten und Feuerwehrleute stehen vor einer Bank im Stadtteil Wilmersdorf. Dort war ein brennender Geldtransporter gemeldet worden, wie die Feuerwehr mitteilte. Ein verletzter Mensch sei von einem Notarzt versorgt und in ein Krankenhaus gebracht worden.

Berlin. Es ist erst ein paar Wochen her, da ist an diesem Ort ein Geldbote überfallen und um einen Koffer voller Scheine gebracht worden. Am Dienstagmorgen gegen 9.30 Uhr versuchen nun mehrere Täter, in die noch geschlossene Bankfiliale in Berlin-Wilmersdorf zu gelangen. Es fallen mehrere Schüsse, als zwei Sicherheitsleute einschreiten, wie Polizeisprecher Thilo Cablitz später am Tatort berichtet. Einer der Wachleute ist dabei verletzt worden. Bevor die Täter zu Fuß geflüchtet sind, haben sie noch das Fahrzeug in Brand gesetzt, mit dem sie sich über den Hof Zugang zur Filiale verschaffen wollten. Ein Zeuge sagte der „Berliner Zeitung“ (online), es habe einen lauten Knall gegeben.

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Am Dienstagmittag sind viele Fragen zu den Vorkommnissen offen: Wie viele Täter waren es? Machten sie Beute? Wie wollten sie ihr Fahrzeug - laut Polizeisprecher Cablitz eine Art Transporter - einsetzen? Wer hat geschossen und wie oft? Der Sprecher muss zunächst passen und reagiert teils ausweichend: Die Polizei ist zu dem Zeitpunkt noch dabei, den weiträumig abgesperrten Tatort zu untersuchen und die Abläufe zu rekonstruieren. Insbesondere der Innenhof der Filiale in der Detmolder Straße am Bundesplatz, wo sich alles abspielte, wird von Beamten vor neugierigen Blicken abgeschirmt. Auch für Anwohner ist zunächst kein Durchkommen.

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Täter setzen eigenes Fahrzeug in Brand

Ermittler prüfen nun, ob Überwachungskameras die Tat aufgezeichnet haben. Kriminaltechniker nehmen sich den zurückgelassenen Wagen vor. Wie stark er - und damit mögliche Spuren - durch die Flammen zerstört wurde, war nicht bekannt. Allerdings konnten Polizisten den Brand bereits vor Eintreffen der Feuerwehr löschen, wie die Feuerwehr schildert. Beamte hören außerdem Aussagen von Zeugen. Aus der Luft macht eine Drohne Aufnahmen. Experten interessieren sich zudem etwa für Glassplitter, die Auskunft darüber gäben, in welche Richtung Glas zerstört wurde, so Sprecher Cablitz.

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Mit allen Informationen zusammengenommen versuche man, sich ein Bild der Abläufe zu machen. Cablitz vergleicht die Situation mit einem Mosaik. Die vielen verschiedenen Zeugenaussagen müssten mit dem Spurenbild abgeglichen werden. In den ersten Minuten nach dem Überfall sind viele Spekulationen am Tatort zu hören. So spricht selbst ein Sprecher der Feuerwehr zunächst von einem Einsatz wegen eines brennenden Geldtransporters. Laut Polizei war aber kein Geldtransporter vor Ort.

Der angeschossene Sicherheitsdienstmitarbeiter wird nach einer ersten Versorgung vor Ort im Krankenhaus behandelt, Lebensgefahr besteht nicht, wie es von der Feuerwehr hieß.

„Die Männer sind aktuell flüchtig“, twittert die Polizei. Die Bankfiliale dürfte mit Blick auf Fluchtwege nicht ganz zufällig ausgewählt worden sein: In unmittelbarer Nähe gibt es eine Autobahnauffahrt und auch Möglichkeiten, per U-Bahn zu entkommen.

„Bislang sehen wir nur Sachschaden“

Die Sprecherin der Bank, Frauke van Bevern, zeigt sich erleichtert: „Bislang sehen wir nur Sachschaden“, sagt sie. Zwei Angestellten, die vor der Öffnung der Filiale um 10.00 Uhr bereits vor Ort waren, gehe es den Umständen entsprechend gut. Ihnen werde eine psychologische Betreuung angeboten. Auch die Banksprecherin sagt, es sei unklar, ob Geld abhanden kam.

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Am 16. Juni war ein Bote überfallen worden, der die Filiale in der Detmolder Straße mit Geld beliefern wollte. Zwei Unbekannte erbeuteten einen Geldkoffer und entkamen - es soll eine halbe Million Euro erbeutet worden sein. Die Täter bedrohten den Geldboten mit einer Waffe. Einer der Räuber sprühte Reizgas, es kam nach Angaben der Polizei zu einer körperlichen Auseinandersetzung mit dem Boten. Dabei sei es dem Duo gelungen, dem 56-Jährigen den Geldkoffer und die Waffe zu entwenden. Anschließend rannten die Räuber zu einem wartenden Fluchtauto, unterwegs warfen sie die Waffe des Boten weg.

Zusammenhänge mit früheren Taten werden geprüft

Erst am vergangenen Freitag war ein Überfall auf einen Geldboten in einer Bankfiliale in einem Kaufhaus am Neuköllner Hermannplatz missglückt. Die Täter versprühten Reizgas, 12 Menschen wurden leicht verletzt. Der Geldbote konnte sich und das Geld jedoch in Sicherheit bringen, so dass die Täter nach Polizeiangaben vom Sonntag ohne Beute flüchteten. 200 Einsatzkräfte waren beteiligt, unter anderem an einer aufwendigen Durchsuchung des Gebäudes.

Von einer Häufung solcher Vorfälle könne man nicht sprechen, sagt Polizeisprecher Cablitz wenige Stunden nach dem neuen Fall. Er verwies auch auf unterschiedliche Vorgehensweisen der Täter. Ein Zusammenhang werde aber selbstverständlich geprüft. „Wir sind nicht naiv.“ Zu der Tat vom Freitag gehe die Polizei aktuell den umfangreich gesicherten Spuren nach.

RND/dpa

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