Töchter des Opfers baten um Aussetzung der Exekution

Verurteilter Frauenmörder in Alabama per Giftspritze hingerichtet

Wegen Mordes an seiner Ex-Freundin ist ein Mann im US-Staat Alabama hingerichtet worden. Joe Nathan James Jr. starb am Donnerstagabend (Ortszeit) in einem Gefängnis per Giftspritze (Symbolbild).

Wegen Mordes an seiner Ex-Freundin ist ein Mann im US-Staat Alabama hingerichtet worden. Joe Nathan James Jr. starb am Donnerstagabend (Ortszeit) in einem Gefängnis per Giftspritze (Symbolbild).

Atmore. Wegen Mordes an seiner Ex-Freundin ist ein Mann im US-Staat Alabama hingerichtet worden. Joe Nathan James Jr. starb am Donnerstagabend (Ortszeit) in einem Gefängnis per Giftspritze. Rund eine halbe Stunde zuvor lehnte der Oberste Gerichtshof der USA den Antrag des 50-Jährigen auf Aussetzung der Exekution ab. Die inzwischen erwachsenen Töchter seines Opfers hatten sich zudem letztlich vergeblich dafür eingesetzt, dass James die Todesstrafe erspart bleibe.

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James war schuldig befunden worden, seine Ex-Freundin Faith Hall vor rund 28 Jahren in der Stadt Birmingham erschossen zu haben. Mit der jungen Frau war James laut Gerichtsakten kurz zusammen, ehe sie ihm den Laufpass gab. In der Folge entwickelte sich beim Verschmähten eine Obsession, er stellte Hall immer wieder nach und belästigte sie über Monate hinweg.

Töchter des Opfers setzten sich für Aussetzung der Exekution ein

Am 15. August 1994 ging Hall mit einer Freundin einkaufen und danach in deren Wohnung. James drang laut der Staatsanwaltschaft mit Gewalt ein, zückte eine Waffe und feuerte drei Schüsse auf Hall ab. Zu diesem Zeitpunkt war sie 26 Jahre alt.

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Eine Jury sprach James 1996 des Mordes schuldig und empfahl die Todesstrafe, die ein Richter dann auch verhängte. Der Schuldspruch wurde später von einem Berufungsgericht mit der Begründung gekippt, dass die Vorinstanz fälschlicherweise einige Polizeiberichte zum Fall als Beweismittel zugelassen habe. Es kam zu einem neuen Prozess, an dessen Ende James 1999 erneut zum Tode verurteilt wurde. Damals ließ die Jury die Argumentation der Verteidigung nicht gelten, dass James bei seiner Tat nicht Herr seiner Emotionen gewesen sei.

Zum Zeitpunkt von Halls Ermordung waren ihre zwei Töchter jeweils drei und sechs Jahre alt. Beide erklärten kürzlich, dass es ihnen lieber wäre, wenn James eine lebenslange Haftstrafe absitzen würde.

Hinterbliebene äußern sich in Stellungnahme

„Heute ist ein tragischer Tag für unsere Familie. Wir müssen den Schmerz, den das vor vielen Jahren verursachte, wieder durchleben“, hieß es in einer Stellungnahme der Hinterbliebenen, die vom Büro von Juandalynn Givan, einer Abgeordneten des Parlaments von Alabama, verbreitet wurde. „Wir hofften, dass der Staat nicht ein Leben nehmen würde, nur weil ein Leben genommen wurde. Und wir haben Herrn Joe Nathan James Jr. seine Gräueltaten an unserer Familie vergeben.“

Alabamas Gouverneurin Kay Ivey lehnt es trotz des Appells ab, die Exekution zu stoppen. Sie nehme die Gefühle der Familie des Opfers eingehend zur Kenntnis, doch müsse der Staat seine Verantwortung gegenüber dem Gesetz und der öffentlichen Sicherheit stets erfüllen, hieß es in einer Erklärung vom Donnerstagabend. Im Fall Faith Hill sei der Gerechtigkeit nun Genüge getan worden. Die Hinrichtung sende die „unmissverständliche Botschaft, dass Alabama an der Seite von Opfern häuslicher Gewalt steht“.

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James selbst hatte in seinem Antrag auf Aussetzung der Hinrichtung auf die Haltung von Halls Familie verwiesen. Iveys Weigerung verstoße zudem gegen Gesetze zum Schutz der religiösen Freiheit, da der Koran und die Bibel „dem Konzept der Vergebung in dieser Situation eine zentrale Bedeutung beimessen“. Auch habe Alabama Häftlinge nicht angemessen über deren Recht auf eine Auswahl von alternativen Hinrichtungsmethoden informiert. Der Staat argumentierte, James habe zu spät mit dem Versuch begonnen, seine Exekution hinauszuzögern. „Für seinen durchsichtigen Versuch, das System auszutricksen, sollte er nicht belohnt werden.“

RND/AP

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