Videos zeigen Zerstörung durch Beben in Mexiko

Nur noch Trümmer: In San Cristobal stürzte eine Statue ein.

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Mexiko-Stadt. Die Bilder der Überwachungskameras lassen erahnen, welche Wucht das Erdbeben gehabt haben musst. Brücken schwanken, Laternen werden wie Spielzeug hin und her geworfen, Autos geraten aus der Spur. Das Erdbeben, dass Mexiko in der Nacht zum Freitag erschütterte war nach Angaben von Präsident Enrique Pena Nieto das stärkste seit über 100 Jahren. Er hatte sich mit seinem Beraterstab ins Krisenzentrum Cenapred zurückgezogen, das eigens für solche Fälle eingerichtet ist. Trotzdem ging es vergleichsweise glimpflich aus. Das Epizentrum mit 8,2 auf der nach oben offenen Richterskala lag unweit der Bundesstaaten Chiapas und Oaxaca. In einer ersten Bilanz am Freitag kurz nach Sonnenaufgang berichtete der Präsident über insgesamt 32 Tote. Die meisten in Chiapas (7) und Oaxaca (23), doch erst im Verlaufe der nächsten Tage wird das ganze Ausmaß der Katastrophe sichtbar werden. Es steht zu befürchten, dass weitere Opfer zu beklagen sind.

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Das Erdbeben weckte düstere Erinnerungen an den Schicksalstag im Jahr 1985. Damals am 19. September forderte ein verheerendes Erdbeben der Stärke 8,1 tausende Tote und veränderte das Gesicht der Hauptstadt Mexiko-Stadt für immer. Die riesige Millionen-Metropole wurde damals zum Spielball der Naturgewalten. Dieses Mal war alles anders. Ein Vorwarnsystem gab wenige Sekunde vor dem Beben ein Signal, so dass die Menschen ihre Häuser und Wohnungen verlassen und ins Freie stürmen konnte. Zudem traf das Beben die bevölkerungsreichste Stadt Mittelamerikas nicht so heftig wie damals. Das lag vor allem daran, dass sich das Beben diesmal nicht wie vor 32 Jahren in größerer Tiefe abspielte. Deswegen, so Präsident Pena Nieto, seien die Schäden nicht so dramatisch gewesen, wie sie ein Beben dieser Stärke und Wucht hätten anrichten können.

Dachteile eines Einkaufszentrums sind in Gutierrez (Mexiko) auf einem Auto gestürzt.

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Die Angst bleibt dennoch, denn überstanden ist das Drama trotzdem noch nicht. „Es ist wahrscheinlich, dass es ein Nachbeben nicht ganz so stark wie das erste Beben geben wird“, warnte Pena Nieto seine aufgeschreckten Landsleute. „Wir rechnen mit einem weiteren Beben von 7,2 Grad“. Fast im Minutentakt gibt es kleinere Nachbeben, mehr als 65 wurden in den Stunden nach dem Haupterdstoß gezählt. Der stärkste bislang mit 6,1 auf der Richterskala. Für Aufregung sorgte auch eine Tsunami-Warnung, die bis zu drei Meter hohe Wellen ankündigte. Die Küstenstadt Puerto Madero wurde vorsorglich evakuiert.

Das Staatsoberhaupt bat die Mexikaner in ihren Wohnungen nach dem Rechten zu schauen, insbesondere Gasanschlüsse sollten überprüften werden, damit sich keine Explosionen ereignen. Das Beste an dem schockierenden Tag ist die Erkenntnis: Mexiko hat aus der grausamen Katastrophe vor über 30 Jahren sehr viel gelernt. Nach Angaben der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe ereigneten sich die zuvor stärksten Erdbeben in Mexiko am 3. Juni 1932 (Stärke 8,1) und am 19. September 1985 (Stärke 8,0), das mehr als 9000 Todesopfer forderte.

Von Tobais Käufer/RND

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