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Exemplar gehört zu geschützter Art

Unter Spionageverdacht stehender Belugawal vor Schweden aufgetaucht

Der Meeresbiologe Sebastian Strand sagte über den Beluga: „Er ist nur ein kleiner Wal, der hofft, andere Weißwale zu finden, mit denen er herumtollen kann.“

Der Meeresbiologe Sebastian Strand sagte über den Beluga: „Er ist nur ein kleiner Wal, der hofft, andere Weißwale zu finden, mit denen er herumtollen kann.“

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Kopenhagen. Ein unter Spionageverdacht für Russland stehender Belugawal ist vor der schwedischen Küste gesichtet worden. Der von Beobachtern Hvaldimir getaufte Wal sei in Lysekill nördlich von Göteborg aufgetaucht, sagte Olav Lekve von der norwegischen Fischereibehörde am Dienstag. Die schwedischen Behörden bestätigten dies zunächst nicht.

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In der Nähe eines US-Flugzeugträgers

Der Belugawal war erstmals vor vier Jahren in der norwegischen Arktis mit einem offensichtlich von Russland hergestellten Geschirr gesichtet worden und soll aus einer russischen Militäreinrichtung stammen. Das Geschirr trägt er inzwischen nicht mehr, fühlt sich bei Menschen aber so wohl, dass er zum Steg schwimmt und ins Meer geworfene Plastikringe auffängt.

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Seinen Spitznamen verdankt er einer Kombination aus dem norwegischen Wort für Wal – Hval – und dem Vornamen des russischen Präsidenten Wladimir Putin. Vergangene Woche wurde Hvaldimir im Oslofjord gesehen, wo auch der modernste US-Flugzeugträger, die „Gerald Ford“, zu Gast war. Lekve sagte der Nachrichtenagentur AP, er wolle nicht darüber spekulieren, wie das Tier dorthin gekommen ist. Hvaldimir habe in den vergangenen Wochen mehrere Hundert Kilometer zurückgelegt. Fangen wolle man den Wal nicht, er gehöre schließlich zu einer geschützten Art.

„Ein bisschen falsch geschwommen“

Der Meeresbiologe Sebastian Strand sagte dem Sender TV4: „Er ist nur ein kleiner Wal, der hofft, andere Weißwale zu finden, mit denen er herumtollen kann.“ An der norwegischen Küste und in Schweden gebe es nur wenige Exemplare. „Er will wahrscheinlich eine Familie haben, ist aber ein bisschen falsch geschwommen“, sagte Strand, dessen Nichtregierungsorganisation Onewhale einzig zu dem Zweck gegründet wurde, Hvaldimirs Gesundheit und Wohlergehen zu schützen.

Der frühere schwedische Ministerpräsident Carl Bildt schlug vor, Hvaldimir politisches Asyl in Schweden zu gewähren. „Es ist möglich, dass es sich um einen Flüchtling handelt, der gegen den Krieg des (russischen Präsidenten Wladimir) Putin in der Ukraine protestiert“, scherzte Bildt bei TV4.

RND/AP

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