Im Kampf gegen die Flammen

Ein Ende ist nicht zu sehen: die Lage der weltweiten Waldbrände

in Funke eines Stromkabels hat ein Feuer entzündet in der Nähe des Dorfes Krestena südlich des antiken Olympia, etwa 320 Kilometer südwestlich von Athen. Die Behörden evakuieren fünf weitere Dörfer in der Gegend. Nach Angaben der Feuerwehr brennen in ganz Griechenland mindestens sechs weitere Brände, von denen drei seit mehreren Tagen.

in Funke eines Stromkabels hat ein Feuer entzündet in der Nähe des Dorfes Krestena südlich des antiken Olympia, etwa 320 Kilometer südwestlich von Athen. Die Behörden evakuieren fünf weitere Dörfer in der Gegend. Nach Angaben der Feuerwehr brennen in ganz Griechenland mindestens sechs weitere Brände, von denen drei seit mehreren Tagen.

Berlin. Auch zum Wochenstart kämpfen Einsatzkräfte in mehreren Urlaubsländern gegen Flammen. Die Trockenheit hat von Kalifornien über Spanien bis Griechenland teils verheerende Folgen. Aber auch in Deutschland stehen Wälder weiterhin in Flammen. Ein Überblick:

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Waldbrände in Griechenland

Ein Ende der Brände in Griechenland ist nicht abzusehen. Noch am vergangenen Dienstag sprach die Feuerwehr erneut von einem „sehr hohen Waldbrandrisiko“ für Athen und Umgebung sowie die Insel Euböa und die Inseln der östlichen Ägäis. In weiten Teilen des Landes herrsche zudem ein „hohes Waldbrandrisiko“. Die Brände, die in Griechenland toben, haben bereits mehr als 6600 Hektar Wald und Fläche zerstört. Das ergaben Berechnungen und Karten von Forst- und Waldbrandexperten, wie die griechische Nachrichtenagentur ANA am Montag berichtete.

Demnach hat der Waldbrand im Südteil der Insel Lesbos, der in der vergangenen Woche immer noch nicht unter Kontrolle war, bereits rund 1700 Hektar vernichtet. Der Brand, der weiter im Nordosten im Nationalpark Dadia tobte, soll bisher mehr als 2500 Hektar zerstört haben. Das mittlerweile gelöschte Feuer im Norden Athens vergangene Woche legte demnach rund 2400 Hektar in Schutt und Asche.

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In der vergangenen Woche registrierte die Feuerwehr täglich mehr als hundert Brandherde. Die Trockenheit dauert Meteorologen zufolge an, die Temperaturen sollen weiterhin sehr hoch bleiben und örtlich auf bis zu 40 Grad steigen. In manchen Gegenden kommt starker Wind hinzu, der Brandherde anheizt - so etwa auf der Insel Lesbos, wo zuletzt sogar Ortschaften evakuiert werden mussten. Dort sollen bereits Tausende Hektar Fläche verbrannt sein, berichtete die Tageszeitung „Kathimerini“. Und auch die Halbinsel Peloponnes blieb nicht verschont - dort brach am Sonntag im westlich gelegenen Regionalbezirk Ilia ein großer Brand aus, der auch Wohngebiete gefährdete.

Blick auf ein ausgebranntes Haus nach einem Waldbrand. Hitze und Brände haben den Menschen in Griechenland schwer zu schaffen gemacht. Ein großer Brand zerstörte den Wald des Dadia-Nationalparks, eines der größten Waldgebiete im Südosten Europas. Ein zweiter großer Brand tobte auf der Südseite der Ferieninsel Lesbos. Der Zivilschutz ordnete die Evakuierung der Ortschaft Vatera an.

Blick auf ein ausgebranntes Haus nach einem Waldbrand. Hitze und Brände haben den Menschen in Griechenland schwer zu schaffen gemacht. Ein großer Brand zerstörte den Wald des Dadia-Nationalparks, eines der größten Waldgebiete im Südosten Europas. Ein zweiter großer Brand tobte auf der Südseite der Ferieninsel Lesbos. Der Zivilschutz ordnete die Evakuierung der Ortschaft Vatera an.

Waldbrände in Spanien

In Spanien entspannte sich die Lage, doch die Serie der Waldbrände geht weiter. Sorgen bereitete zunächst vor allem ein Feuer auf Teneriffa. Auf der beliebten Kanaren-Insel hatten die Flammen mehr als 24 Quadratkilometer zerstört, wie der Regionalpräsident Ángel Víctor Torres am Sonntagnachmittag sagte. Im betroffenen Gebiet im Norden der Insel hatte man am Samstag fast 600 Bewohner von La Guancha und von vier weiteren Gemeinden gerettet. Doch mittlerweile hat der Waldbrand auf Teneriffa an Intensität nachgelassen. Das Feuer verliere an Kraft und es gebe Hoffnung, dass die Flammen in Kürze unter Kontrolle gebracht werden könnten, zitierte die Zeitung „El Día“ Inselpräsident Pedro Martín am Montag. Nach offiziellen Angaben vom Sonntag zerstörten die Flammen bereits mehr als 2150 Hektar.

2022 ist für Spanien bereits jetzt das verheerendste Waldbrand-Jahr seit Beginn der Erfassungen. Obwohl eine besonders lange und intensive Hitzewelle erst vor einigen Tagen zu Ende gegangen ist, machen extrem hohe Temperaturen den Spaniern und Touristen im Land weiter zu schaffen. In Andalusien im Süden Spaniens wurden am Sonntag bis zu 44 Grad registriert, auf Mallorca kletterte die Quecksilbersäule auf bis zu 37 Grad. Für Montag werden für das Zentrum und den Nordosten der bei Deutschen so beliebten Insel bis zu 40 Grad erwartet. Am Ballermann an der Playa de Palma sollte es aber „nur“ 34 Grad warm werden.

Santa Cruz de Tenerife: Ein Löschhubschrauber schüttet Wasser auf einen Waldbrand. Die verbrannte Fläche beträgt bereits mehr als 2.000 Hektar und der Windwechsel erschwert die Löscharbeiten. Spanien ist das europäische Land mit bisher den meisten verbrannten Hektar im Jahr 2022.

Santa Cruz de Tenerife: Ein Löschhubschrauber schüttet Wasser auf einen Waldbrand. Die verbrannte Fläche beträgt bereits mehr als 2.000 Hektar und der Windwechsel erschwert die Löscharbeiten. Spanien ist das europäische Land mit bisher den meisten verbrannten Hektar im Jahr 2022.

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Waldbrände in Frankreich

Für die Brände an Frankreichs Atlantikküste gibt es derweil teilweise Entwarnung: Das Feuer in La Teste-de-Buch gilt als gelöscht. Alle Bewohner durften am Wochenende in ihre Häuser zurückkehren, wie die zuständige Präfektur mitteilte. Der Brand in Landiras hingegen ist zwar unter Kontrolle. Es gebe aber noch rund 30 aktive Brandherde und es bestehe die Gefahr, dass das Feuer wieder aufflamme, hieß es.

Eine Luftaufnahme aus einem Hubschrauber von der Pyla-Düne in Pyla sur Mer, in der Nähe von Arcachon, Südwestfrankreich. In der Region Gironde im Südwesten Frankreichs haben zwei gewaltige Brände, die sich von staubtrockenen Kiefernwäldern ernähren, seit ihrem Ausbruch am 12. Juli Zehntausende von Menschen zur Flucht aus ihren Häusern und Sommerurlaubsorten gezwungen.

Eine Luftaufnahme aus einem Hubschrauber von der Pyla-Düne in Pyla sur Mer, in der Nähe von Arcachon, Südwestfrankreich. In der Region Gironde im Südwesten Frankreichs haben zwei gewaltige Brände, die sich von staubtrockenen Kiefernwäldern ernähren, seit ihrem Ausbruch am 12. Juli Zehntausende von Menschen zur Flucht aus ihren Häusern und Sommerurlaubsorten gezwungen.

Waldbrände in Tschechien

Der seit mehr als einer Woche wütende Waldbrand im tschechischen Nationalpark Böhmische Schweiz ist nach Einschätzung der Behörden unter Kontrolle. Das sagte der Generaldirektor der tschechischen Feuerwehr, Vladimir Vlcek, am Montagabend in Hrensko. Die Einsatzfläche habe von rund 1000 auf 600 Hektar verringert werden können. Inzwischen sind mehr als 1000 Feuerwehrleute mit knapp 350 Fahrzeugen vor Ort, um Glutnester abzulöschen. Der Nationalpark Böhmische Schweiz grenzt an die Sächsische Schweiz, wo es ebenfalls brennt.

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Schwerpunkte des Einsatzes sind unter anderem die Gebiete im sogenannten Tiefen Tal sowie rund um die Flügelwand (Kridelni stena) und in den Felsen über der Grenzstadt Hrensko. Auf tschechischer Seite standen sechs Hubschrauber und fünf Löschflugzeuge zur Verfügung. Zudem half Deutschland mit zusätzlichen Hubschraubern aus, die im unwegsamen Gelände Wasser abwarfen.

Während die knapp 100 Bewohner der Gemeinde Vysoka Lipa in ihre Häuser zurückkehren konnten, gab es für andere evakuierte Orte weiterhin keine Freigabe. In der Region wächst daher die Sorge, dass große Teile der Sommersaison verloren sein könnten. Normalerweise nehmen jährlich rund 400 000 Menschen an Kahnfahrten auf der Kamnitz durch die Edmundsklamm, eine Felsenschlucht, teil.

Ein Feuerwehrmann in Uniform steht auf einem niedergebrannten Waldstück in der Böhmischen Schweiz.

Ein Feuerwehrmann in Uniform steht auf einem niedergebrannten Waldstück in der Böhmischen Schweiz.

Waldbrände in den USA

Im Westen der USA haben sich Waldbrände angefacht von starkem Wind explosionsartig ausgebreitet. Die Flammen griffen in den Staaten Kalifornien und Montana am Samstag auf Wohngebiete über. Vereinzelt brannten Häuser nieder, die Bewohner von mehr als 100 Häusern wurden aufgefordert, sich in Sicherheit zu bringen. Ein weiterer Waldbrand in Idaho breitete sich ebenfalls weiter aus.

Im Nationalforst Klamath nahe der Grenze nach Oregon griffen die Flammen in einem weitgehend ländlichen Gebiet um sich. Während am Freitag zunächst eine Fläche von einem Quadratkilometer in Flammen stand, waren es am Samstag bis zu 62 Quadratkilometer. Mindestens ein Dutzend Wohnhäuser brannten nieder. Wildtiere wurden dabei beobachtet, wie sie vor dem Feuer flohen. Unberechenbarer Wind und Gewitter erschwerten die Lage, sagte eine Sprecherin des Nationalforsts, Caroline Quintanilla.

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Ein Auto steht in Flammen, während der Waldbrände des Oak Fire. Der Waldbrand nahe dem US-Nationalpark Yosemite greift weiter um sich.

Ein Auto steht in Flammen, während der Waldbrände des Oak Fire. Der Waldbrand nahe dem US-Nationalpark Yosemite greift weiter um sich.

Der kalifornische Gouverneur Gavin Newsom rief am Samstag den Notstand aus. Dieser Schritt gibt Newsom mehr Flexibilität, um Entscheidungen über Notfallmaßnahmen und Wiederherstellungsbemühungen zu treffen und Bundeshilfe zu erhalten. Außerdem können Feuerwehren aus anderen Bundesstaaten so die kalifornischen Einsatzkräfte unterstützen.

In Montana standen mehr als 28 Quadratkilometer um die Stadt Elmo in Flammen. Die Behörden teilten mit, Bewohner der Umgebung seien aufgefordert worden, sich und ihr Vieh in Sicherheit zu bringen. Die Experten schätzten, dass es fast einen Monat dauern werde, den Brand einzudämmen. Etwa 320 Kilometer südlich davon wurden Einwohner von Idaho evakuiert, weil im Nationalforst Salmon-Challis mehr als 174 Quadratkilometer bewaldetes Land brannten.

Größter Waldbrand des Jahres: Notstand im Yosemite-Nationalpark ausgerufen

Das Oak Fire in Kalifornien habe sich zu einem der größten Brände des Jahres ausgeweitet, Tausende Menschen mussten sich in Sicherheit bringen.

Im Kampf gegen einen weiteren Großbrand in Kalifornien meldeten die Einsatzkräfte dagegen Fortschritte: Das sogenannte Oak-Feuer in der Nähe des Yosemite-Nationalparks, das Tausende Menschen in die Flucht getrieben hatte, war am Samstag zu mehr als 50 Prozent eingedämmt, wie die Feuerwehr mitteilte.

Waldbrände in Großbritannien

In London und der englischen Grafschaft Surrey hat die Feuerwehr am Sonntag gegen mehrere Großbrände angekämpft. Im Naturschutzgebiet Hankley Common in Surrey, wo die örtliche Feuerwehr eine Großschadenslage ausrief, entwickelten sich enorme Rauchschwaden, weshalb Anwohner angewiesen wurden, Türen und Fenster geschlossen zu halten.

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Auch in London kam es zu mehreren Waldbränden, unter anderem in Hayes und Thamesmead. In der Nähe des Epping Forest im Nordosten von London waren rund 100 Feuerwehrleute im Einsatz, wie der Sender Sky News berichtete. Das dort ausgebrochene Feuer hatte demnach am späten Nachmittag die Größe von rund vier Fußballfeldern.

Waldbrände in Deutschland

Auch in Deutschland rücken Einsatzkräfte in diesen Tagen immer wieder wegen Bränden aus. Weiterhin fehlt nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) flächendeckender Regen. Daran ändern auch die Schauer und Gewitter nichts, die in der Nacht zum Dienstag von Nordwesten her kommen sollen. Zuvor wird es in weiten Teilen Deutschlands wieder heiß: Der DWD erwartet am Montag Temperaturen zwischen 31 und 36 Grad. Am Dienstag ist es dann kühler. Für den Rest der Woche erwartet der DWD sommerlich warmes Wetter.

RND/mit Material der dpa

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