Weil sie nicht geimpft ist: Richter entzieht Mutter Besuchsrecht für ihren Sohn
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Eine Person wird mit einem Corona-Impfstoff geimpft. (Symbolbild)
© Quelle: Getty Images
Chicago. In dem virtuellen Gerichtverfahren zwischen Rebecca Firlit (39) aus Chicago und ihrem Ex-Mann sollte es eigentlich um den Kindesunterhalt gehen. Doch was die Mutter eines elfjährigen Sohnes während der Verhandlung erlebte, kann sie ganz und gar nicht verstehen. Der vorsitzende Richter fragte sie zu Beginn des Verfahrens, ob sie gegen Covid-19 geimpft sei. Rebecca Firlit verneinte die Frage mit der Begründung, dass sie bei anderen Impfungen starke Nebenwirkungen hatte. „Ich war verwirrt, weil es nur um Ausgaben und Kindergeld gehen sollte. Ich fragte ihn, was das mit der Anhörung zu tun habe, und er sagte: ‚Ich bin der Richter und treffe die Entscheidungen für Ihren Fall’”, erklärte die Mutter gegenüber der „Chicago Sun Times”.
Daraufhin fällte der Richter am 10. August ein „beispielloses Urteil”, wie es Annette Fernholz, die Anwältin der Mutter, nennt: Die 39-Jährige darf ihren Sohn erst wieder sehen, wenn sie sich gegen das Coronavirus hat impfen lassen. Ihr Ex-Mann sei laut „Chicago Sun Times” geimpft, das Kind bleibe solange bei ihm. Firlit und ihr Ex-Mann sind seit sieben Jahren geschieden und teilen sich seitdem das gemeinsame Sorgerecht.
Vorerst darf die Mutter nur mit ihrem Sohn telefonieren. „Ich rede jeden Tag mit ihm. Er weint, er vermisst mich. Ich schicke ihm Pakete”, sagte die 39-Jährige. Anwältin Fernholz hat Berufung gegen das Urteil eingelegt. „Es geht weit über seine richterliche Autorität hinaus”, argumentiert sie.
RND/nis