Zwei Jahre nach Anschlägen in Christchurch: Neuseeland gedenkt der Opfer
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/T56AQUNDARAFPLXMTWWFVXY75M.jpeg)
Jacinda Ardern, Premierministerin von Neuseeland, hält bei dem nationalen Gedenkgottesdienst eine Rede. Der Gottesdienst erinnert an den rassistischen Terroranschlag vom 15. März 2019, bei dem 51 Menschen muslimischen Glaubens starben.
© Quelle: Mark Tantrum/Department of Inter
Wellington. Neuseeland hat am Samstag den 51 Todesopfern der Angriffe auf Moscheen in Christchurch vor zwei Jahren gedacht. An einer Gedenkzeremonie in der Christchurch Arena nahmen mehrere hundert Menschen teil, sie wurde auch im Livestream übertragen. Die Veranstaltung zum ersten Jahrestag war kurzfristig wegen der Corona-Pandemie abgesagt worden. Premierministerin Jacinda Adern sagte, der 15. März 2019 habe ein „unzweideutiges Erbe“ hinterlassen. „Viel davon wird herzzerreißend sein. Aber es ist nie zu früh oder zu spät, eine inklusivere Nation zu sein.“
Die Witwe eines Opfers, Kira Munir, sagte, sie habe an diesem Tag die Liebe ihres Lebens und Seelenverwandten verloren. „Ich konnte nicht ahnen, dass das nächste mal, wenn ich ihn sehe, Körper und Seele nicht mehr zusammen sein würden. Ich konnte nicht ahnen, dass der dunkelste Tag in der Geschichte Neuseelands gedämmert hatte. An diesem Tag ist mein Herz in Tausend Teile zersprungen, so wie die Herzen der 50 anderen Familien.“
Überlebender: „Das waren Angriffe auf die gesamte Menschheit“
Ein Überlebender, Temel Atacogugu, sagte, das Massaker in der Al-Noor-Moschee sei von Rassismus und Ignoranz verursacht worden. „Das waren Angriffe auf die gesamte Menschheit“, sagte Atacogugu, der neun Schussverletzungen erlitten hatte. „Die Zukunft jedoch ist in unseren Händen“, fügte er hinzu.
Am 15. März 2019 hatte ein australischer Mann zunächst während des Freitagsgebets 44 Menschen in der Al-Noor-Moschee und dann 7 weitere in der Linwood-Moschee erschossen. Im vergangenen Jahr bekannte sich der 30-Jährige des Mordes in 51 Fällen und 40-fachen versuchten Mordes für schuldig. Er wurde zu lebenslanger Haft ohne Möglichkeit einer Begnadigung verurteilt.
RND/AP