Trotz Ärztemangels – kaum Zuwachs bei Medizinstudienplätzen
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Ärztestudium: Laut Marburger Bund fehlen in Niedersachsens Krankenhäusern 2700 Ärztinnen und Ärzte, deshalb fordert der Verband mehr Medizinstudienplätze.
© Quelle: Karin Kaiser
Berlin. Trotz des zunehmenden Ärztemangels haben es Bund und Länder bisher nicht geschafft, deutlich mehr Medizinstudienplätze einzurichten. Das ergibt sich aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine parlamentarische Anfrage der Unionsbundestagsfraktion, die dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) vorliegt.
Lauterbach stellt Kliniken Milliardenunterstützung in Aussicht
Karl Lauterbach hat den Krankenhäusern angesichts von Inflation und hoher Energiekosten eine Milliardenunterstützung in Aussicht gestellt.
© Quelle: dpa
Danach konnte in den fünf Jahren seit dem Beschluss des „Masterplans Medizinstudium 2020″ im Jahre 2017 durch Bund und Länder die Zahl der jährlich für das Medizinstudium zugelassenen Studentinnen und Studenten lediglich um 828 auf nunmehr 11.631 gesteigert werden. Nach früheren Aussagen von Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) fehlen in Deutschland allerdings pro Jahr etwa 5000 Studienplätze.
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Der CSU-Gesundheitspolitiker Stephan Pilsinger fordert zeitnah deutlich mehr Medizinstudienplätze.
© Quelle: Gregor Bauernfeind/dpa
Aus der Antwort der Regierung ergibt sich zudem, dass mehr als 7700 der insgesamt etwa 75.000 deutschen Medizinstudentinnen und -studenten – also etwa 10 Prozent – im Ausland eingeschrieben sind. Der Gesundheitspolitiker Stephan Pilsinger (CSU) warf der Ampelkoalition Nichtstun vor. „Es ist völlig verantwortungslos, dass die Bundesregierung nicht umgehend handelt, um die Studienplätze gemeinsam mit den Ländern zeitnah signifikant zu erhöhen“, so der CSU-Politiker.
„Obwohl der Regierung die dringend notwendige Reform des Medizinstudiums längst bekannt ist und die Grundlagen dafür schon 2017 beschlossen wurden, verzögert Karl Lauterbach die Umsetzung fahrlässig, indem er sie erst für das Frühjahr 2023 vage in Aussicht stellt“, kritisierte Pilsinger. Es sei ein Offenbarungseid für die Bundesrepublik, dass ohne die im Ausland studierenden Deutschen die ärztliche Versorgung wohl zeitnah zusammenbrechen würde, sagt der CSU-Gesundheitsexperte.