AfD-Spitzenkandidat soll Fußballfans überfallen haben

Angeklagt nach angeblichem Hooligan-Überfall: AfD-Bundestagskandidat Sebastian Münzenmaier.

Angeklagt nach angeblichem Hooligan-Überfall: AfD-Bundestagskandidat Sebastian Münzenmaier.

Mainz. Ende September will er in den Bundestag einziehen, nun steht er erst einmal vor Gericht: Der rheinland-pfälzische AfD-Spitzenkandidat für die Bundestagswahl, Sebastian Münzenmaier, muss sich seit Dienstag wegen versuchten Raubes und gefährlicher Körperverletzung vor dem Amtsgericht in Mainz verantworten. Er soll an einem Überfall auf Mainzer Fußballfans im Jahr 2012 beteiligt gewesen sein.

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Nach Informationen der „Allgemeinen Zeitung“ aus Mainz geht es um einen Angriff von Angehörigen der Ultra- sowie der Hooliganszene aus Kaiserslautern auf Mainz-05-Fans am Mainzer Bruchwegstadion. Der 28-jährige Münzenmaier soll unter den Fans aus Kaiserslautern gewesen sein. Diese sollen sich im Gebüsch versteckt und auf dem Parkplatz neben dem Mainzer Bruchwegstadion die von einem Auswärtsspiel zurückkehrenden Mainzer mit Flaschen und Verkehrsschildern angegriffen haben. Außerdem sollen die Angreifer Fahnen und Banner der Mainzer Fans geraubt haben.

Nach Angaben des Direktors des Amtsgerichts, Matthias Scherer, wurden mehrere Beteiligte bereits zu Strafen wegen gefährlicher Körperverletzung verurteilt. Wie Münzenmaiers Anwalt Jens George vor Gericht ausführte, wurde das Haus des Mainzer AfD-Chefs nach dem Vorfall durchsucht.

Münzenmaier, der auch Geschäftsführer der AfD-Fraktion im rheinland-pfälzischen Landtag ist, war im März auf den Spitzenplatz der AfD-Landesliste gewählt worden. Er tritt als Spitzenkandidat des AfD-Landesverbandes für die Bundestagswahl an.

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Für die Gerichtsverhandlung sind zwei Tage – Dienstag und Donnerstag – angesetzt. Münzenmaier selbst äußerte sich nicht zu dem laufenden Verfahren. Sein Pressesprecher Damian Lohr sagte der „AZ“: „Wir gehen von der Unschuld unseres Spitzenkandidaten aus.“ Münzenmaier habe sich „viele Jahre sozial in der Fangemeinschaft“ des FCK engagiert und sei unter anderem als ehrenamtlicher Fanbeirat tätig gewesen. Die Vorwürfe und die Anwendung von Gewalt weist Lohr zurück.

Münzenmaier ist seit 2013 Mitglied der AfD und führt seit etwa einem Jahr die Geschäfte der Landtagsfraktion in Rheinland-Pfalz. Zuvor war er Mitglied der islamfeindlichen Partei „Die Freiheit“, die bereits seit 2013 von dem bayerischen Staatsschutz als wegen verfassungsfeindlicher Bestrebungen beobachtet wird. Auch der Mainzer Fraktionsvorsitzende Uwe Junge war vor seiner AfD-Karriere Mitglied der Partei „Die Freiheit“, die sich 2016 auflöste.

Schon bald könnte Münzenmaier von Berlin aus in der Politik wirken. Als Spitzenkandidat der AfD-Landesliste Rheinland-Pfalz hat er gute Chancen, Ende September in den Bundestag einzuziehen. Die Umfragen sehen die AfD zur Zeit bei rund acht Prozent der Stimmen. Münzenmaier selbst erklärte im startenden Wahlkampf, er hoffe auf mindestens 15 Prozent der Stimmen für die AfD bei der Bundestagswahl.

Von RND/dpa

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