AfD-Vorstand stört Nähe zu rechts­extremem Institut für Staats­politik nicht

Die neu gewählten Fraktions­vorsitzenden der AfD, Alice Weidel und Tino Chrupalla (rechts), AfD-Co-Vorsitzender, geben eine Pressekonferenz am Rande der konstituierenden Fraktionssitzung ihrer Partei im Bundestag. (Archivbild) Alice Weidel war bereits zu Gast beim rechtsextremen Thinktank Institut für Staatspolitik.

Die neu gewählten Fraktions­vorsitzenden der AfD, Alice Weidel und Tino Chrupalla (rechts), AfD-Co-Vorsitzender, geben eine Pressekonferenz am Rande der konstituierenden Fraktionssitzung ihrer Partei im Bundestag. (Archivbild) Alice Weidel war bereits zu Gast beim rechtsextremen Thinktank Institut für Staatspolitik.

Afd und IfS. Die vom Verleger Götz Kubitschek geleitete Denk­fabrik Institut für Staatspolitik (IfS) wurde in der vergangenen Woche vom Verfassungs­schutz in Sachsen-Anhalt als gesichert rechts­extrem eingestuft. Der AfD-Bundes­vorstand hat dennoch offenbar keine Probleme mit der Nähe einiger seiner Mitglieder zum IfS. Dies berichtet nun der MDR.

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Auf Anfrage der Landes­rundfunk­anstalt antwortete der Bundes­vorstand der Partei: „Die Änderung der Bewertung dieses Institutes beziehungsweise Vereins durch eine einzelne Landes­behörde in Sachsen-Anhalt […] stellt für den Bundes­vorstand der AfD keinen hinreichenden Anlass dar, sich kommentierend oder gar beurteilend zu äußern.“

Rechts­extremer AfD-Flügel drückte sich in Schnellroda Klinke in die Hand

AfD-Politiker seien bereits mehrfach beim IfS zu Gast gewesen, schreibt der MDR. Dazu zählten etwa Politiker des rechts­extremen Flügels der Partei, der mittlerweile offiziell aufgelöst wurde. Der AfD-Chef in Thüringen, Björn Höcke, etwa hielt am Sitz des IfS in Schnellroda seine rassistische Rede, bei der er sagte: „Im 21. Jahr­hundert trifft der lebens­bejahende afrikanische Ausbreitungstyp auf den selbstverneinenden europäischen Platzhaltertyp.“

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Die stellvertretende Bundes­sprecherin und Vorsitzende der AfD-Bundestags­fraktion, Alice Weidel, gastierte ebenfalls in Schnellroda. Der ehemalige Partei­vorsitzende Alexander Gauland hielt bei dem Thinktank gar einen Vortrag, schreibt der MDR. Auch der als gemäßigt geltende und zum Dezember 2021 als Partei­vorsitzender scheidende AfD-Europa­abgeordnete, Jörg Meuthen, sprach bereits beim IfS.

Institut für Staats­politik liefert Ideen für die AfD

Der AfD-Landtags­abgeordnete in Sachsen-Anhalt, Hans-Thomas Tillschneider, der dem rechten Partei­rand zuzuordnen ist, sagte dem MDR über Verleger Kubitschek: „Götz Kubitschek ist ein Geistes­verwandter dieser Strömung, die in der AfD Ausdruck findet, die in Pegida Ausdruck gefunden hat.“ Die Partei rezipiere die Veröffentlichungen der Denk­fabrik. „Schon lange bevor es die AfD gab, wurde hier eine Kritik des herrschenden politischen Diskurses geliefert, auf die wir zurückgreifen.“

Am vergangenen Dienstag hat der Verfassungs­schutz das in Schnellroda in Sachsen-Anhalt ansässige Institut für Staats­politik als gesichert rechts­extreme Gruppierung eingestuft. Der Verein vertrete „rassistische und biologistische Sichtweisen“ und sei ein „geistiges Gravitations­zentrum“ der Neuen Rechten in ganz Deutschland.

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Durch die Einstufung des Instituts darf Sachsen-Anhalts Verfassungs­schutz das Institut mit nachrichten­dienstlichen Mitteln überwachen. Das ist laut Landes­recht nur möglich, wenn dem Verfassungs­schutz genügend Anhalts­punkte vorliegen, dass der Verein verfassungs­feindliche Bestrebungen verfolgt.

RND/sic/dpa

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