Afghanistan: USA legen Konfliktparteien Friedensabkommen vor
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/OIDNZ2PJC5GZ7BEXJXXAXCSQPQ.jpeg)
Die US-Regierung hat den afghanischen Konfliktparteien einen Entwurf für ein Friedensabkommen vorgelegt. Der afghanische Präsident Aschraf Ghani soll jedoch nicht dazu bereit sein, das schnellere Tempo für eine Einigung zu akzeptieren.
© Quelle: Mariam Zuhaib/AP/dpa
Die US-Regierung hat den Konfliktparteien in Afghanistan einen achtseitigen Friedensabkommensentwurf vorgelegt. Die afghanische Regierung und die militant-islamistischen Taliban sollten in den kommenden Wochen vorbereitet auf die Umsetzung des Entwurfs in die Türkei reisen, teilten die USA mit, wie Vertreter der afghanischen Seiten sagten.
Der Entwurf lag der Nachrichtenagentur AP am Montag vor. In dem Dokument werden die Bedingungen für eine Waffenruhe umrissen. Ein Sprecher des US-Außenministeriums, Ned Price, bestätigte den Entwurf nicht. „Es ist häufig für unsere diplomatischen Bemühungen wichtig, dass wir sie im Privaten vornehmen können“, sagte er.
Taliban-Sprecher Mohammed Naim teilte mit, die Aufständischen hätten die Vorlage bekommen und prüften sie. Der afghanische Präsident Aschraf Ghani äußerte sich zunächst nicht zu dem Entwurf. Ein Stellvertreter von Ghani, Amrullah Saleh, ließ wissen, Ghani habe einen Brief von US-Außenminister Antony Blinken erhalten.
Vorlage sieht neue afghanische Regierung vor
In dem Schreiben, das der Sender TOLO TV veröffentlichte, teilte Blinken mit, dass die US-Regierung Fortschritte bei den Friedensverhandlungen wolle. Blinken erwähnte den Abkommensentwurf. Die Vorlage sieht eine neue afghanische Regierung vor. Ghani hat die Bildung einer Übergangsregierung bislang abgelehnt. Dem Präsidenten ist vorgeworfen worden, er wolle um jeden Preis an der Macht festhalten.
Saleh sagte, Ghani sei nicht dazu bereit, das schnellere Tempo für eine Einigung zu akzeptieren, das Blinken vorgegeben habe.
Blinken informierte Ghani darüber, dass der endgültige Abzug von US-Soldaten aus Afghanistan noch bis zum 1. Mai, wie von einem Abkommen zwischen US-Regierung und Taliban vorgesehen, passieren könne. Ein Rückzug der USA könnte dazu führen, dass die Taliban schnell Gebiete einnehmen.
RND/AP