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Agrarministerin Klöckner gegen Förderung gesunder Lebensmittel durch Steuersenkungen

Julia Klöckner, die Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft.

Julia Klöckner, die Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft.

Berlin. Bundesernährungs- und Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) hat Vorschläge zurückgewiesen, gesunde Ernährung mit steuerrechtlichen Mitteln zu fördern. Zwar würde ihr Vorschlag, mit einer Tierwohlabgabe von 40 Cent pro Kilo Fleisch die Einführung tiergerechterer Ställe zu unterstützen, bestimmte Nahrungsmittel leicht verteuern. Aber: „Das muss uns Verbrauchern mehr Tierwohl wert sein“, sagte Klöckner dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND).

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Zudem dürfe man nicht in gesunde und ungesunde Nahrungsmittel unterscheiden, so Klöckner: „Es gibt eine gesunde oder ungesunde Lebensweise. Wer den ganzen Tag nur Äpfel isst, lebt auch nicht gesund.“

Sie plädiere für einen ganzheitlichen Ansatz, so die Ministerin: „Die Lebensmittelhersteller haben sich in einer Vereinbarung mit meinem Ministerium dazu verpflichtet, Fertigprodukte gesünder zu machen: weniger Zucker, weniger Fette, weniger Salz. Am Nutriscore lässt sich erkennen, wer die besten Nährwerte hat.“ Dazu komme Aufklärung in Schule und Kita, bessere Außer-Haus-Verpflegung und „der Faktor Bewegung“, so Klöckner.

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Information statt Anreize über die Steuer

Auch Modelle, den Mehrwertsteuersatz auf gesunde Nahrungsmittel wie Gemüse zu senken und für Produkte mit hohem Zuckergehalt zu erhöhen, lehnte Klöckner ab: „Der Mehrwertsteuersatz ist doch kein Indikator dafür, wie gesund ein einzelnes Produkt ist“, sagte sie dem RND. „Deshalb setzen wir ja auf Verbraucherinformation in allen Altersklassen und klare Kennzeichnung.“

Im Zuge der Debatte um die von Klöckner vorgeschlagene Tierwohlabgabe auf Fleisch hatte etwa der Verbraucherzentrale Bundesverband einen Steuernachlass auf Gemüse angeregt. Forderungen der Besteuerung von Zucker erheben Ernährungs- und Gesundheitspolitiker seit Jahren.

Das ganze Interview mit Julia Klöckner lesen Sie hier.

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