Aus dem Untergrund: Myanmars Zivilregierung ruft zur Revolution auf
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Demonstranten nehmen an einem Protest gegen den Militärputsch teil.
© Quelle: Uncredited/AP/dpa
Mandalay. Die nach dem Militärputsch untergetauchte Zivilregierung Myanmars hat zum Widerstand gegen die Junta aufgerufen.
Der geschäftsführende Vizepräsident Mahn Win Khain Than sagte in einer am Samstag veröffentlichten Videoansprache: „Um eine föderale Demokratie zu formen, die alle ethnischen Brüder wirklich wünschen, die seit Jahrzehnten unter verschiedenen Unterdrückungen der Diktatur leiden, ist diese Revolution eine Chance, unsere Anstrengungen zu bündeln.“
Es war die erste öffentliche Botschaft der untergetauchten Zivilregierung seit dem Putsch von 1. Februar.
Mahn Win Khain Than wurde von vom Militär abgesetzten Parlamentsabgeordneten zum geschäftsführenden Vizepräsidenten berufen. Er ist Mitglied der Partei der abgesetzten De-facto-Regierungschefin Aung San Suu Kyi, der Nationalen Liga für Demokratie (NLD).
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„Wir werden niemals einem ungerechten Militär nachgeben, sondern unsere Zukunft mit vereinigter Kraft gestalten“, sagte er weiter.“ Am Ende seiner Ansprache zeigte er den Drei-Finger-Gruß, der zu einem Symbol des Widerstands gegen die Militärherrschaft geworden ist.
Die Sicherheitskräfte gingen am Samstag erneut mit tödlicher Gewalt gegen Demonstrationen vor. Mindestens sieben Menschen, darunter vier in Mandalay, zwei in der zentralen Stadt Pyay und einer in Twante, wurden Berichten in sozialen Medien zufolge erschossen. Weiter hieß es in sozialen Medien, in Yangon seien am Freitagabend drei Menschen erschossen worden.
Der unabhängige Menschenrechtsexperte der Vereinten Nationen für Myanmar, Tom Andrews, hatte am Donnerstag gesagt, es gebe „glaubwürdige Berichte“, dass Sicherheitskräfte seit Beginn der Demonstrationen gegen den Militärputsch vom 1. Februar mindestens 70 Menschen getötet hätten. Nach anderen Zählungen hat es rund 90 Tote gegeben.
RND/cle/AP