Ausweitung der Zuschüsse für E-Autos? Falsche Investition!
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/GWI2I3SJQRBFJJWXCOGONDJB7U.jpg)
Die Ladesäulenstruktur für E-Autos muss massiv ausgebaut werden.
© Quelle: Julian Stratenschulte/dpa/Archivbild
Berlin. Es ist falsch, den finanziellen Anreiz für E-Autos massiv zu erhöhen. Denn die Herausforderungen bei der Ausweitung der E-Mobilität sind nicht unbedingt der Preis – die bisherigen Subventionen reichen bereits aus. Zahlreiche Menschen würden sich gerne ein E-Auto zulegen, machen dies aber auch nicht, weil Reichweite und Ladeangebot schlicht zu klein sind.
Lade-Angebot muss schnellstens ausgebaut werden
Auf dem Land und in der Stadt gibt es noch immer nicht genügend Ladestationen. Hinzu kommt: Unterschiedliche Systeme und Benutzerunfreundlichkeit sorgen für Chaos und Durcheinander. Das schreckt die Menschen ab. Wissing muss dafür sorgen, dass das Ladeangebot in Deutschland viel schneller ausgebaut wird. Außerdem muss das europaweit geschehen. Das würde einen weiteren Schub für E-Mobilität bedeuten. Die vorgeschlagene Verlängerung der Prämie für Plug-in-Hybride ist auch nicht nötig, weil die Fahrzeuge bereits wettbewerbsfähig sind.
Doch nun spielt das Verkehrsministerium mit dem Gedanken, hohe Summen für E-Autos auftreiben – das ist mehr als verwunderlich. Denn seit Wochen streitet der Bund mit den Ländern über mehr Geld für den öffentlichen Personennahverkehr, aber Wissing verweigert den Verkehrsunternehmen die dafür nötige weitere Unterstützung etwa für den Ausgleich hoher Energiepreise. Die Mittel für die Erhöhung der Zuschüsse für E-Autos wären besser in Bus und Bahn investiert.
Allen Ampelpartnern muss klar sein: Es wird noch Jahrzehnte dauern, bis in allen Dörfern Deutschlands der Bus so regelmäßig fährt, dass die Menschen ihren Alltag damit bestreiten können. Der Nahverkehr ist die Zukunft: Um die Verkehrswende zu beschleunigen, muss also dort jetzt angesetzt werden.