Bamf sieht sich auf mögliche Flüchtlingsbewegungen aus Afghanistan vorbereitet
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Afghanische Familien sitzen vor ihren Zelten am Rande von Chaman, einer Grenzstadt in der südwestlichen pakistanischen Provinz Belutschistan.
© Quelle: Jafar Khan/AP/dpa
Berlin. Nicht nur die ehemaligen Ortskräfte westlicher Armeen und ziviler Organisationen wollen nach der Machtübernahme der Taliban Afghanistan verlassen. Auch Journalisten, Aktivistinnen und Afghanen, die nicht unter einer radikal-islamischen Herrschaft leben wollen, versuchen zu fliehen. Doch das Land zu verlassen ist kompliziert – und der Weg in die EU wird an vielen Grenzen gerade versperrt.
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Bereiche Personal und Kommunikation würden gestärkt
Dennoch ist das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) auf mögliche Flüchtlingsbewegungen aus Afghanistan vorbereitet, wie ein Sprecher dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) mitteilte. „Um auf etwaige Veränderungen des Arbeitsvolumens vorbereitet zu sein, verfügt das Bundesamt über eine flexible Organisationstruktur.“
Dabei würden unter anderem die Bereiche Personal, Kommunikation, IT und Sicherheit grundsätzlich berücksichtigt und gestärkt. Es gehe auch darum, wie man schnell mehr Personal einstellen und Personalkräfte in den betroffenen Abteilungen bündeln könne.
Der Sprecher fügte hinzu: „Es existiert in diesem Zusammenhang ein Maßnahmenplan, der konkrete Handlungen (…) vorgibt.“ Diese Planungen würden für diverse Behörden existieren und seien nicht Ausdruck einer Erwartungshaltung, dass es zu neuen Flüchtlingsbewegungen kommt.
Steigender Trend bei Asylanträgen
Eine konkrete Aussage, mit wie vielen afghanischen Geflüchteten das Amt rechnet, konnte das Bamf nicht machen. Das hänge von zahlreichen schwankenden Faktoren ab, so der Sprecher. Allerdings haben allein von Januar bis Juli 2021 bereits 11.030 Menschen aus Afghanistan Asylanträge in Deutschland gestellt, wie aus Daten des Bamf hervorgehen.
Das ist ein klar steigender Trend im Vergleich zum vergangenen Jahr: 2020 gingen insgesamt 11.311 Asylanträge von Afghaninnen und Afghanen ein. Daten aus dem August 2021 liegen laut Bamf noch nicht vor.