Bayern lockert weiter: EM-Spiele in München vor 14.000 Zuschauern möglich
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Bayerns Ministerpräsident Markus Söder.
© Quelle: imago images/Sammy Minkoff
Die Menschen in Bayern können sich auf weitere Lockerungen der Corona-Regelungen freuen. Das bayerische Kabinett hat über Öffnungsperspektiven für Kultur, Sport und Gastronomie beraten. Auf einer Pressekonferenz äußerte sich Bayerns Ministerpräsident Markus Söder zu den Ergebnissen der Sitzung: „Bayern hebt den Katastrophenfall auf.“
„Bayern geht es besser“, sagte Söder zu Beginn der Pressekonferenz. „Die Normalität kehrt zurück.“ Corona sei zwar noch nicht vorbei, aber Deutschland befreie sich aus einem langen Corona-Winter, erklärte der bayerische Ministerpräsident. 50 Prozent der Menschen in Bayern seien mittlerweile mindestens einmal geimpft.
Ein neues Öffnungskonzept solle nun ab Montag gelten, kündigte der Ministerpräsident an. Angesichts sinkender Inzidenzen und vieler geimpfter Menschen wolle man damit Öffnungsperspektiven bieten. Söder sprach von einer „nachhaltigen Entwicklung“.
„Man kann mit gutem Gewissen einen Neuanfang beginnen. Das Motto lautet: mehr Normalität, aber mit Vorsicht.“
14.000 Zuschauerinnen und Zuschauer beim Fußball
Jeweils rund 14.000 Zuschauerinnen und Zuschauer sollen die Spiele bei der Fußball-EM in München besuchen dürfen. Ministerpräsident Markus Söder kündigte eine Stadionauslastung von „bis zu 20áProzent“ an. Zunächst hatte die „Bild“ darüber berichtet.
„Die Fußball-EM ist eine Sondersituation, die wir haben“, erklärte Söder. Die Partien vor Zuschauerinnen und Zuschauern könnten als Pilotprojekt für den weiteren Profisport betrachtet werden. Die EM-Spiele würden mit einem strengen Hygiene- und Sicherheitskonzept begleitet werden.
In der Münchner Allianz-Arena finden bei der Europameisterschaft vom 11. Juni bis zum 11. Juli zunächst die drei deutschen Vorrundenspiele statt.
Katastrophenfall aufgehoben
Die Bundesnotbremse gelte weiter bis Ende Juni, so Söder. Die bayerische Linie sehe aber vor, dass der Katastrophenfall aufgehoben wird. Unter anderem werden ab kommender Woche Kontaktbeschränkungen deutlich erleichtert. Bei Inzidenzen zwischen 50 und 100 dürfen sich zehn Personen aus maximal drei Haushalten treffen. Liegt die Inzidenz unter 50 dürfen sich sogar zehn Einzelpersonen treffen.
Private Feiern und Veranstaltungen sollen in Kommunen mit einer Inzidenz unter 50 wieder weitgehend möglich sein. Innen dürfen 50 Menschen teilnehmen, außen 100, jeweils ohne Testpflicht, wie Söder sagte. Vollständig Geimpfte oder Genesene können auch unabhängig von diesen Vorgaben an Feiern teilnehmen.
„Auf Deutsch kann man sagen: Durch die besseren Zahlen, die sich jetzt ergeben, wird einfach mehr Lebensfreude in Bayern sein“, sagte Söder.
Tests bleiben vorgeschrieben
Liegt die Inzidenz zwischen 50 und 100, ist bei Feiern jeweils die halbe Teilnehmerzahl erlaubt und Tests bleiben vorgeschrieben. Bei Kulturveranstaltungen dürfen bis zu 500 Menschen zusammenkommen. Beim Schulsport wird zudem keine Maske mehr benötigt.
Zudem soll auch die Speisegastronomie innen und außen öffnen – Voraussetzung ist eine Inzidenz unter 100. Ab einer Inzidenz von 50 gilt keine Testverpflichtung mehr. Mit einem strengen Hygienekonzept sei zudem auch der Besuch von Fußballspielen in München möglich.
Solange es keine neue Corona-Mutation gebe, sei für ihn klar, das man in Bayern den Weg der weiteren Normalität gehen könne, sagte Markus Söder. „Es ist klar, dass die Inzidenzen steigen können, aber wir halten das für vertretbar“, erklärte der bayerische Ministerpräsident.
Am Freitag hatte das Robert Koch-Institut für Bayern eine Sieben-Tage-Inzidenz von 29,0 bekannt gegeben, leicht unterhalb des Bundesdurchschnitts. Kein Landkreis und keine kreisfreie Stadt in Bayern wiesen eine Inzidenz von mehr als 100 auf. Nur noch neun der 96 Regionen lagen über 50.
Bayerns Politik forderte Öffnungsperspektiven
Aus der politischen Landschaft in Bayern war in den vergangenen Tagen eine Vielzahl von Forderungen und Vorschlägen zur Corona-Politik gekommen. Die SPD verlangt, so schnell wie möglich die Freizeitparks in Bayern zu öffnen.
Die Freien Wähler hatten unter anderem gefordert, die Verteilung der Impfstoffe anders zu organisieren, um mögliche Nachteile ländlich strukturierter Regionen beim Zugriff auf Impfstoffe auszugleichen.
RND/ag/dpa