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Posten in Minsk geräumt

Belarus verlängert Visum nicht: Deutscher EU-Botschafter muss gehen

Der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko bei einer Sitzung zu Sicherheitsfragen.

Der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko bei einer Sitzung zu Sicherheitsfragen.

© Quelle: IMAGO/ITAR-TASS

Der deutsche EU-Botschafter in Belarus, Dirk Schuebel, hat seinen Posten räumen müssen. Die Behörden unter Machthaber Alexander Lukaschenko verlängerten sein Visum und die Akkreditierung nicht mehr. Schuebel prangert Menschenrechtsverletzungen in Belarus an.

 

Minsk. Unter scharfer Kritik hat der deutsche EU-Botschafter in Belarus, Dirk Schuebel, seinen Posten in Minsk verlassen. Die Behörden unter Machthaber Alexander Lukaschenko verlängerten das Visum und die Akkreditierung nicht mehr, wie der Diplomat am Montagabend bei Facebook mitteilte. Der 57-Jährige, der die Mission seit 2019 geführt hatte, kritisierte „eklatante Verletzungen der Menschenrechte und des internationalen Rechts“ nach der Präsidentenwahl 2020, die gefälscht und „von ständiger Gewalt gegen unschuldige Menschen“ begleitet gewesen sei.

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Es gebe heute mehr als 1340 politische Gefangene in Belarus, deren sofortige und bedingungslose Freilassung die EU verlange, teilte Schuebel mit. Insbesondere forderte er auch, dass der inhaftierte Menschenrechtsanwalt Ales Bjaljazki wieder in Freiheit komme und die am Freitag bekanntgegebene Auszeichnung mit dem Friedensnobelpreis in Empfang nehmen könne. Auch die russische Menschenrechtsorganisation Memorial und das ukrainische Bürgerrechtszentrum Center for Civil Liberties erhalten in diesem Jahr den Preis.

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Die EU erkennt Lukaschenko nicht mehr als Präsidenten an und unterstützt die Demokratiebewegung um die im Exil lebende Oppositionsführerin Swetlana Tichanowskaja. Sie wird von vielen Menschen in Belarus als Siegerin der Wahl vom August 2020 angesehen. Schuebel selbst teilte mit, dass er sich künftig um das EU-Programm der Östlichen Partnerschaft kümmern werde. Dabei sollen in ehemaligen Sowjetrepubliken wie etwa die Ukraine, Armenien und Georgien auch die Zivilgesellschaften gestärkt werden.

RND/dpa

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