Bericht: Polizisten vergaßen Kiste mit Beweismitteln bei Razzia
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Beamte eines Spezialeinsatzkommando (SEK) der Polizei stehen während einer Razzia vor einer Wohnung. Die Polizei hat zwölf Wohnungen von mutmaßlichen Rechtsextremisten in Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Hessen durchsucht.
© Quelle: Markus Scholz/dpa
Flensburg/Göttingen. Bei einer Durchsuchung im Rahmen einer Razzia gegen mutmaßliche Rechtsextremisten soll es in Göttingen eine Panne gegeben haben. Die Dimension ist noch unklar.
Einzelheiten seien ihr zwar noch nicht bekannt, sagte die Flensburger Oberstaatsanwältin Stephanie Gropp am Freitag der Deutschen Presse-Agentur. Es seien aber keine Beweismittel verschwunden. Zuvor hatte “Der Spiegel” berichtet.
Laut dem Nachrichtenmagazin konfiszierten die Beamten bei der Aktion am Dienstag bei einem der Verdächtigen in Niedersachsen das Mobiltelefon, Datenträger und diverse andere Beweismittel und packten diese in einen Karton.
Mobiltelefon sichergestellt
Als sie zurück auf dem Revier waren, stellten die Polizisten jedoch fest, dass sie den Karton in der Wohnung des Verdächtigen stehen gelassen hatten. Nach ihrer Rückkehr zu der Wohnung war der Karton laut dem Bericht verschwunden, nur das Mobiltelefon konnten sie noch sicherstellen.
Die Flensburger Staatsanwaltschaft führt die Ermittlungen in dem Verfahren. Der Vorfall in Göttingen werde aber vor Ort aufgearbeitet, sagte Oberstaatsanwältin Gropp. "Das ist nicht Gegenstand des Verfahrens."
Zusammenschluss im Juli 2019
Einsatzkräfte hatten bei der Aktion in Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Brandenburg und Hessen Wohnungen durchsucht. Die insgesamt zwölf Verdächtigen sollen sich im Juli 2019 mit weiteren Beteiligten in Bad Segeberg zu der rechtsextremen Gruppierung “Aryan Circle Germany” zusammengeschlossen haben.
Die rechtsextreme Gruppe hatte den Angaben zufolge Körperverletzungen und Sachbeschädigungen sowie Straftaten nach dem Waffengesetz geplant.
RND/cle/dpa