Berliner AfD: Beatrix von Storch verliert Wahl zur Führungsspitze

Beatrix von Storch (links), unterlegene Kandidatin für den Landesvorsitz der Berliner AfD und stellvertretende Fraktionsvorsitzende der AfD-Bundestagsfraktion, gratuliert Kristin Brinker zur gewonnenen Wahl als neue Landesvorsitzende der Berliner AfD.

Beatrix von Storch (links), unterlegene Kandidatin für den Landesvorsitz der Berliner AfD und stellvertretende Fraktionsvorsitzende der AfD-Bundestagsfraktion, gratuliert Kristin Brinker zur gewonnenen Wahl als neue Landesvorsitzende der Berliner AfD.

Paaren. Die Berliner AfD wird künftig von Kristin Brinker geführt. Auf einem Parteitag in Paaren bei Berlin setzte sich die Finanzexpertin der Abgeordnetenhausfraktion am Samstag nur denkbar knapp und erst im vierten Wahlgang gegen die Bundestagsabgeordnete Beatrix von Storch durch. Nachdem es in drei Wahlgängen praktisch ein Patt gab, stimmten beim vierten Anlauf 122 Delegierte für Brinker und 120 für von Storch.

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Ein Delegierter lehnte beide Kandidatinnen ab, zwei enthielten sich. Das Votum entspricht einer Zustimmung von 50,2 Prozent für Brinker. Hätte sie nur eine Stimme weniger bekommen, hätte es nicht zur notwendigen Mehrheit gereicht. Zuvor hatte die Delegierten mit knapper Mehrheit eine Doppelspitze abgelehnt und für einen Vorsitzenden oder eine Vorsitzende votiert. Sie durchkreuzten damit Pläne von Storchs und des Fraktionschefs im Berliner Abgeordnetenhaus, Georg Pazderski, eine Doppelspitze zu bilden. Pazderski trat daraufhin gar nicht erst zur Wahl an.

Brinker gilt schon seit längerem als innerparteiliche Gegnerin Pazderskis und war mit dem Anspruch angetreten, im Superwahljahr „frischen Wind“ in die Partei zu bringen.

Sie wurde vom rechtsextremen Ex-„Flügel“ in der Partei unterstützt. Auch ihre neue Stellvertreterin Jeanette Auricht wurde mit Unterstützung der extremen Rechten gewählt. Brinker kündigte an, Gräben zu überwinden und alle Strömungen der AfD mit ins Boot nehmen zu wollen, um geschlossen in den Wahlkampf für die Wahlen zum Abgeordnetenhaus und zum Bundestag am 26. September zu gehen.

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Gegenprotest vor Veranstaltungsort

Vor dem Veranstaltungsort des Parteitags, einem Freizeitpark, versammelten sich vor Beginn des Parteitages etwa 100 bis 200 Menschen zu einem Gegenprotest, darunter Brandenburger Landespolitiker von SPD, Linken und Grünen. Dazu aufgerufen hatten das Bündnis gegen Rechts Falkensee, andere Initiativen aus der Region sowie linke Gruppen aus Berlin. Ein Sprecher des Bündnisses gegen Rechts wertete die Protestaktion als „starkes Zeichen gegen Hetze, Intoleranz und Rassismus“.

Seit gut einem Jahr hat die Berliner AfD keinen regulär gewählten Vorstand und wird seither kommissarisch von dem Europaabgeordneten Nicolaus Fest geführt. Mehrfach musste sie geplante Parteitage absagen, weil sie keine Räumlichkeiten fand. Schließlich wich sie nach Brandenburg aus, wo rund 250 Delegierte zusammenkamen.

Fest rief die Berliner AfD im Hinblick auf die Abgeordnetenhaus- und die Bundestagswahl am 26. September zur Geschlossenheit auf. Spätestens ab Montag müsse sich die Partei gemeinsam auf den Wahlkampf konzentrieren. Fest warf den anderen Parteien und den Behörden vor, nicht genug gegen Linksextremisten zu tun, die immer wieder AfD-Politiker attackierten.

RND/dpa

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